Was ist IPTV?
Alles zum TV 2.0 über Internet

Die Abkürzung IPTV steht für „Internet Protocol Television“, auch "Internet-Fernsehen" genannt. Anstatt traditioneller Übertragungswege, wie terrestrische Antennen, Satellit oder Kabel, werden die Fernsehprogramme von ARD, RTL & Co. über das Datennetz übertragen. Dabei wird auf das Internetprotokoll (IP) zurückgegriffen - daher auch „IP-TV“. Frei übersetzt bedeutet das soviel wie „Internet-Protokoll-Fernsehen“.
Nicht nur lineares Fernsehen kann über Breitbandnetze in die Haushalte gebracht werden. Auch interaktive Dienste wie Video-on-Demand, zeitversetztes Fernsehen sowie personalisierte Programmdienste. Wir zeigen, was schon möglich ist und wo Vorteile bzw. Nachteile warten.
IPTV ist dabei am ehesten mit Kabel-TV vergleichbar. Im Gegensatz dazu, braucht es aber nur einen schnellen Internetzugang und keinen Kabelanschluss. Ein spezieller Receiver ist heute weder für Kabel-TV noch IPTV zwingend nötig. Fast alle TV-Geräte verfügen über integrierte DVB-C Receiver. Für IPTV gibt es spezielle TV-Boxen. Alternativ genügt heutzutage bei den meisten Anbietern auch eine App am TV-Gerät. Ideal für IPTV sind moderne Highspeed-Zugänge über VDSL- oder Glasfaser.
Die Technik hat durchaus Potenzial ein neues TV-Zeitalter einzuläuten, denn die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Zudem gibt es ohnehin seit Jahren einen Trend hin zur Verschmelzung von Internet und TV. Flachbildfernseher sind zudem längst alle internetfähig: Stichwort "Smart-TV".
Egal ob Live-TV, Filme & Serien auf Abruf, Mediatheken und alltägliche TV-Funktionen wie Aufzeichnungen, Pause oder Restart – all das ermöglicht Internetfernsehen heute!

Beispiel: IPTV von der Telekom
1.1 offizielle Definition für "IP-TV"
Es gibt zwar keinen offiziellen IPTV-Standard, aber eine Definition nach ITU-T Empfehlung Y.1901. Die Internationale Fernmeldeunion definiert IPTV als "Multimedia-Dienste wie Fernsehen, Video, Audio, Text, Grafik und Daten, die über IP-basierte Netzwerke bereitgestellt werden und das erforderliche Maß an Qualität, Sicherheit, Interaktivität und Zuverlässigkeit bieten."
1.2 Was IPTV ist und was nicht ...
- ... ist ein Verfahren zur Übertragung von Fernseh- oder Videoinhalten über das Internet
- ... ist oft bei DSL- oder Glasfaseranbietern zum Anschluss zubuchbar
- ... ist in der Regel kostenpflichtig
- ... ist reich an Sendern und Funktionen (Replay, EPG, Pause etc.)
- ... Ist oft schon beliebter wie Kabel oder Satellit dank der vielen Vorteile & Flexibilität
- ... ist nicht dasselbe wie Streaming, OTT-TV oder Mediatheken
- ... ist nicht zwingend an einen PC gebunden, kann aber darüber genutzt werden
- ... ist nicht illegal, sofern man echte IPTV-Anbieter oder legale Quellen nutzt
2. Unterschied von IPTV zu Streaming-TV
Auch wenn IPTV und Streaming-TV gleichermaßen das reguläre TV-Programm via Internet in die Wohnzimmer bringen, gibt es dennoch einen Unterschied. IPTV wird über ein geschlossenes Netz übertragen (daher eigentlich auch "secure IPTV“). Kunden benötigen daher zwingend einen Internet-Tarif beim gleichen Anbieter.
Beim Streaming-TV erfolgt die Übermittlung von Live-TV hingegen "over the top" und kann daher mit jedem beliebigen Internetanschluss genutzt werden. Ein technisch kleiner aber feiner Unterschied, dessen Grenzen aber immer weiter verschmelzen.

3. So wird IPTV genutzt
Wie schon angedeutet, braucht es im Prinzip nur zwei Sachen: Einen flotten Internettarif - idealer Weise über 20 MBit/s – und einen IPTV-Anbieter bzw. Tarif.
Die meisten IPTV-Anbieter stellen heute optioal (wahlweise) eine TV-Box bereit. Diese bietet zusätzlich etliche Vorteile, wie z.B. eine für das Angebot optimierte Fernbedienung. Obligatorisch, wie früher, sind diese Boxen aber längst nicht mehr in jedem Fall. Alternativ reicht in bei den meisten Anbietern die zum Tarif gehörende TV-App. Technisch gesehen, handelt es sich dann aber um Streaming.
Fernseher, Telefon und Computer werden, wie gehabt weiter mit dem Internet-Router verbunden. Der Anschluss von Computern, Tablets, etc., kann selbstverständlich auch kabellos per WLAN erfolgen.
3. IPTV-Anbieter und Kosten
Nach mittlerweile gut 19Jahren Praxiseinsatz von IPTV in Deutschland, sind die Angebote längst ausgereift. Gemessen an den Kundenzahlen, ist die Technik hierzulande aber noch relativ selten in den Haushalten vertreten. Immerhin: Anfang 2025 nutzten schon über 4.4 Millionen Verbraucher IPTV für den TV-Empfang. Tendenz weiter steigend. Spätestens seit Wegfall des Nebenkostenprivilegs Mitte 2024, geht der Trend weiter weg von Kabel und Sat hin zu Internet-TV.
Vier IPTV-Anbieter existieren aktuell am deutschen Markt. Die Deutsche Telekom offerierte erstmals 2006 echtes Tripleplay mit IPTV. Das Angebot ist heute unter "Magenta TV" aus Rundfunk und Fernsehen bekannt. Als Zweiter im Bunde, bietet Vodafone mit "Giga TV Net" Fernsehen über den Breitband-Anschluss. 1und1 nahm 2015 das Internetfernsehen ebenfalls für seine Kunden in die Angebotspakete auf. 1und1 TV kann heute als Zusatzoption zu den hauseigenen Internettarifen bestellt werden. Seit 2024 bietet endlich auch O2 wieder ein eigenes TV-Paket namens „O2 TV“. Was die einzelnen Anbieter unterschiedet und wie hoch die Kosten sind, zeigt hier unser großer Vergleich. Los geht es es bereits ab rund 7 € monatlich!
4. Vorteile im Überblick
Die Technik hat einiges an Vorteilen zu bieten. Welche das sind, zeigt in Kurzform die folgende Grafik.

5. nötige Nutzungsvoraussetzungen
Um IPTV auch nutzen zu können, müssen einige Grundvoraussetzungen gegeben sein. Insbesondere hinsichtlich des Breitband-Internetzugangs. In unserem 3-Schritte-Ratgeber, erfahren Sie alles nötige und finden den Besten Anbieter.
6. Ist die Nutzung von IPTV legal?
In der Regel ja! Es gibt aber einige Dienste auf die das nicht zutrifft. Achten Sie beim Kauf von IPTV also auf legale Anbieter.
7. IPTV im Review - so fing alles an
Bis zum heutigen Tag, gab es in Deutschland vier IPTV-Anbieter bzw. Angebote auf dem Markt. Als erstes Telekommunikationsunternehmen überhaupt, startete Alice am 11. Mai 2006 IPTV unter dem Namen „Alice homeTV“. Das Angebot wurde mittlerweile in „Alice TV“ umbenannt und im April 2012 wieder eingestellt. Im Pionierjahr, folgte nur wenige Monate später, am 17. Oktober 2006, der erste IPTV-Tarif der Deutschen Telekom. Dieser war allerdings zunächst nur in Verbindung mit einem VDSL-Anschluss erhältlich.
Der mittlerweile von Vodafone übernommene Arcor-Konzern, gehörte lange Zeit ebenfalls zu den IPTV-Anbietern. „Arcor TV“ ging am 01.12.2007 ans Netz, stellte das Angebot jedoch aufgrund der Übernahme durch Vodafone ein. Seit dem 17.02.2011 bot Vodafone dann wieder ein eigenes IPTV-Paket namens Vodafone TV. Dieses wurde Ende 2018 eingestellt und durch GigaTV Net ersetzt.
Fernsehen über den Breitbandanschluss gewann indes immer mehr an Popularität und stahl sogar Marktanteile von Kabel- und Satelliten-TV. 1und1 stieg Anfang 2015 mit ins Geschäft ein - möglich durch eine Kooperation mit der Deutschen Telekom. 2018 wechselte 1&1 jedoch auf ein eigenes IPTV-Produkt ohne Telekombeteiligung.
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