IPTV vs. Streaming

Was sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten?


Ratgeber Vergleich IPTV und Streaming-TV

Nachdem Jahrzehnte lang SAT, Antenne und Kabel die Hauptbezugswege für lineare TV-Sender wie Pro7 oder ARD waren, gibt es heute eine weit modernere Alternative. Genauer gesagt sogar zwei! Gemeint sind IPTV und Streaming-TV. Doch was unterscheidet beide und was ist besser?


IPTV ≠ Streaming?

Fernsehen über das Internet liegt voll im Trend! Was aber etwas verwirrend für die Nutzer ist – es konkurrieren zwei sehr ähnliche Techniken um die Gunst der Kunden. Der Unterschied ist marginal und eher technisch begründet. Beim IPTV erfolgt die Übertragung in einem vom Internetprovider betriebenen geschlossenen System über das Internet – sogenanntes „secure IPTV“. Deutschlands erster IPTV-Anbieter war vor 18 Jahren übrigen die Deutsche Telekom mit „Entertain“ – heute „Magenta-TV“. Der Fernsehempfang ist beim IPTV also an den Breitbandanbieter fest gekoppelt.

Für Streaming-TV kann hingegen jeder Zugang genutzt werden, der nur schnell genug ist. Das TV-Programm wird über eine App direkt zum Kunden per Unicast „gestreamt“. Sie können das Fernsehprogramm also ohne Umwege und auf ihrem bevorzugten Endgerät ansehen. Das kann ein Tablet, Smartphone oder natürlich der Fernseher selbst sein. Sogar die Nutzung unterwegs und im Ausland ist in der Regel möglich.



IPTV braucht extra Geräte

Beim echten IPTV wird ein spezieller IPTV-Receiver benötigt, den man vom Anbieter, wie z.B. der Telekom oder Vodafone erhält. Für Streaming-TV Anbieter wie Zattoo oder Waipu.tv langt dagegen die anbietereigene TV-App. Optional bieten aber einige wie Waipu auch einen TV-Stick/Box mit Fernbedienung, was die Bedienung erleichtert und auch den Betrieb auf älteren TV-Modellen ermöglicht.


Vodafone IPTV-Box

Beispiel Vodafone IPTV-Receiver | Quelle: Vodafone


Features: Wo gibt es mehr Funktonen?

Vom Funktionsumfang her nehmen sich beide Welten kaum etwas. Fast alle Anbieter bieten bei IPTV und Streaming gleichermaßen moderne Features, wie Pausierung, Restart, Replay und Aufzeichnungen (Cloudbasiert). Auch das Fernsehprogramm der nächsten Wochen lässt sich über ein EPG bequem aufrufen.

Streaming für große Haushalte besser

In Haushalten wo mehr als ein TV-Gerät in verschiedenen Zimmern versorgt werden soll, empfehlen wir eher den Griff zum Streaming. Denn bei IPTV braucht jeder TV einen eigenen Receiver. Das schlägt sich dann in höheren Einmalkosten bzw. Mietgebühren nieder. Im Schnitt wollen die Anbieter 2-5 € für jedes Zusatzgerät. Die Streaminganbieter erlauben hingegen meistens ohne Aufpreis den Parallelbetrieb auf 2-5 Geräten. Hier lohnt ein Blick auf unseren Streaming-Tarif Vergleich.

Vertragslaufzeit & Flexibilität

Auch hier ist man bei den Streaming-Diensten in der Regel flexibler und weniger stark gebunden. Weil ja, wie schon erwähnt, für IPTV ein Internet-Tarif vom selben Anbieter nötig ist, beträgt die Mindestlaufzeit entsprechend in der Regel 24 Monate. Viele Streaming-TV Pakete lassen sich dagegen sogar monatlich kündigen. Allerdings gibt es bei längerer Vertragsbindung nicht selten Preisvorteile.

Hier nochmal alle Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Überblick:

Vergleich IPTV Streaming-TV
Übertragungstechnik Übertragung in einem vom Internetprovider betriebenen geschlossenen System über das Internet. TV-Programm wird über eine App direkt zum Kunden per Unicast gestreamt.
Anbieterbindung Fest an den Breitbandanbieter gekoppelt (z.B. Telekom, O2) unabhängig vom Internetanbieter
Gerätebedarf spezieller IPTV-Receiver erforderlich nur die App des Anbieters notwendig
Endgerätesupport Nutzung hauptsächlich über den IPTV-Receiver am Fernseher. Flexibel auf verschiedenen Geräten verwendbar: Smart-TVs, Tablets, Smartphones und Computer.
Mobilität Zugriff meist auch für unterwegs per App Einsatz auch unterwegs und im Ausland möglich
Features Pausieren, Restart, Replay und Aufzeichnungen (je Anbieter) Pausieren, Restart, Replay und Aufzeichnungen (je Anbieter)
Haushaltsgröße Für jedes zusätzliche TV-Gerät eigener Receiver nötigt Parallelbetrieb auf mehreren Geräten meist ohne Aufpreis machbar
Vertragslaufzeit meist 24 Monaten wegen Internet-Tarifbindung oft monatlich kündbar; längere Bindungen können Preisvorteile bedeuten
Kosten 5-15 € monatlich + ggf. Receiver-Kosten je Gerät 5-15 € monatlich
Bedienung Bedienung über den IPTV-Receiver und dessen Fernbedienung. Bedienung über die App; optional über Fernbedienung bei Nutzung eines TV-Sticks/Box.
Nutzung auf älteren TVs ja, dank IPTV-Receiver ja, mit separatem TV-Stick/Box
Flexibilität Wenig flexibel durch Anbieterbindung und nötige Hardware. Hohe Flexibilität durch plattformunabhängige Nutzung und einfache Installation der App.
Verfügbarkeit Abhängig vom Breitbandausbau des jeweiligen Internetproviders und dessen Verfügbarkeit am Wohnort. Überall nutzbar, wo ein schneller Internetzugang vorhanden ist.



Fazit

Wer bei einem der IPTV-Anbieter sowieso einen (V)DSL- oder Glasfaser-Internettarif besitzt bzw. bestellen will, der ist mit IPTV ideal beraten. Streaming hat dagegen mehr Vorteile für all jene, die bei einem beliebigen andren Internetprovider bleiben wollen. Zudem ist Streaming-TV oft noch flexibler nutzbar. Preislich gibt es dagegen zwischen beiden Welten kaum irgendwo Vorteile. Im Schnitt fallen 7-15 € monatlich an.

Weiterführendes

» Wie empfange ich IPTV & Streaming?
» IPTV über Glasfaser besser?
» Was ist Cord Cutting?



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