Fernsehen in 3D über IPTV
Die 3. Dimension hautnah erleben
Nachdem bereits vor Jahrzehnten die ersten 3D-Filme in Kinos einen Trend auslösten, war spätestens mit dem Kinostart von „Avatar“ im Jahr 2009 die 3D-Welle auch im neuen Jahrtausend angekommen. In der Folge hatten es 3D-Filme aus Hollywood nicht nur in die Kinos geschafft. Dank 3D-fähiger TV-Gerät kam die Technik in immer mehr Wohnzimmern an.
Mit entsprechenden TV-Sendern wurde das Angebot an 3D-Inhalten weiter ausgebaut und nicht nur Filme, sondern auch Magazine und Dokumentationen in 3D über das Fernsehen ausgestrahlt. Aber hatte der Trend Bestand und wie steht es um das Angebot via IPTV bei Telekom, Vodafone bzw. 1&1?
3D: Erneuter Rohrkrepierer?
Leider scheint der anfängliche Boom seit spätestens 2014 längst wieder abgeflacht. Nachdem einige Jahre fast kein neues TV-Gerät mehr ohne 3D-Fähigkeit in die Elektronikmärkte fand, schwindet die Auswahl zusehends. Ende 2016 zählten wir im Onlineshop vom Mediamarkt schlappte 7 Modelle mit 3D-Support. 2020 fanden wir schließlich im Mediamarkt-Shop keinen einzigen Fernseher mit der Funktion. Seither ist praktisch Ende Gelände mit 3D-TV ...
Auch TV-Sender mit 3D konnten sich scheinbar nicht wirklich durchsetzen. Selbst der Sender "Sky 3D" wurde 2017 eingestellt. Aktuell sucht man entsprechende Kanäle daher wieder vergebens. Wahrscheinlich wird sich 3D wirklich erst endgültig etablieren können, wenn es marktreife Techniken ohne Brille gibt. Entsprechende Ansätze existieren schon länger, nur haben es diese noch nicht in vermarktbare Endkundenprodukte geschafft. Daher müssen sich echte 3D-Fans also nochmals gut 10 Jahre gedulden.
3D Empfang per IPTV
Nachdem 3D einige Jahre zum großen Thema stilisiert wurde und sogar vorübergehend Bundesliga-Spiele in 3D über IPTV zu sehen waren, bot die Deutsche Telekom eine Zeit noch um die 5 Titel bei Videoload. Und zwar in Form von 3D-Filmen zum Abruf über die VoD-Plattform (Videoload) von MagentaTV. Jetzt in 2025ist das leider auch Geschichte! Ein Film "Mission 3D" ist noch verfügbar. Ob dieser aber wirklich in 3D ausgestrahlt wird, steht leider nicht da.
Beim IPTV-Angebot von Vodafone (Details) und 1&1 TV, sucht man 3D-Inhalte ebenfalls vergeblich. Ob dieses noch ausgebaut wird bleibt abzuwarten. Noch stecken die Bemühungen sichtbar in den Anfängen.
Was benötige ich (theoretisch) für den 3D-Genuss?

Systeme ohne 3D-Brille werden frühestens 2030 marktreif sein schätzen wir, wenn überhaupt. Viele Hersteller legten damals zum Fernseher noch 1-2 Brillen bei. Andernfalls können diese aber auch im Fachhandel oder Ebay erworben werden. Hier sollte beachtet werden, dass es mehrere Systeme gibt...
Unterschiede bei 3D-Brillen
Je nach angewandtem System und Hersteller, werden Shutterbrillen bzw. Brillen mit Polarisationsfilter eingesetzt. Am gängigsten im Heimkinobereich sind aktive Shutterbrillen. Hier geben die LCD-Gläser in Sekundenbruchteilen wechselnd nur ein Auge den Blick auf das passende Bild des stereoskopischen Signals frei. Das Gehirn erzeugt durch diesen Zeitversatz ein plastisches 3D-Bild. Dieses Wechselspiel geht so rasant, dass der Träger davon natürlich nichts mitbekommt. Bei einigen Menschen führt das Verfahren nach einiger Zeit aber zu Ermüdungserscheinungen bei den Augen. Hinweis: Technisch bedingt, benötigen Shutter-3D-Brillen eine Stromversorgung per Knopf-Batterie.


Typische Shutterbrillen, hier von Samsung
Das Polarisationsverfahren arbeitet vom Prinzip her ähnlich, wie die Shuttertechnik. Denn auch hier wird das Ziel verfolgt, dem Gehirn abwechselnd Bilder von Links und Rechts zu präsentieren, was zu einem 3D-Effekt führ. Der Unterschied: Die Trennung der Bilder erfolgt durch Farbfilter. Daher erscheint der Film einem Beobachter ohne Brille auch grün und rot-stichig, sowie verschwommen. Die gefärbten Brillengläser sorgen dann für die "korrekte" Wahrnehmung der Bilder beim Nutzer. Anders ausgedrückt, sorgt die entgegengesetzte Polarisation der Stereo-Bilder, im Zusammenspiel mit den entsprechend versetzten Filtern in der Brille für unterschiedliche Bilder auf dem linken und rechten Auge - und damit für das 3D-Bild.
Breitbandpower für 3D
Genau wie HD, setzen auch dreidimensionale Inhalte, die per IPTV in die Stuben der Kunden kommen, hohe Anforderungen an den Breitbandanschluss. Zwar reicht prinzipiell ein flotter DSL16.000 Anschluss - ideal ist hingegen das nur geringfügig teurere VDSL oder sogar Glasfaser. Mit VDSL lassen sich Datenraten von 50-250 MBit erzielen, per Glasfaseranschluss schwindelerregende 100-1000 MBit/s.