Einkaufsführer HDTV & Ultra HD
Hilfe durch den Begriffs-Dschungel beim TV-Kauf
Wer sich einen neuen Fernseher kaufen möchte, sieht sich mittlerweile mit weit mehr Technik-Begriffen konfrontiert, wie bei der Anschaffung eines Computers. Lieber LED, QLED oder OLED, Ultra-HD oder HD? Mehr als 50 Zoll? 60 oder 600 Hz? Welche Kriterien sollte ich noch beachten? Welche Technik passt zu mir und was bedeuten all die Abkürzungen? Hier finden Sie eine umfangreiche Hilfe zur Kaufplanung und Entscheidung eines neuen (U)HDTV-Fernsehers.

In den folgenden 8 Punkten haben wir die wichtigsten Aspekte für die Wahl eines passenden Gerätes näher beleuchtet. Am wichtigsten sind jedoch vor allem die Wahl der Bildschirmtechnik (1.), der Größe (2.) und Fragen zur Bildqualität (3.). Alles andere ist eher optional bzw. ohnehin heute bei den meisten Modellen über 500 Euro schon standardmäßig „on board“. Beginnen wir mit der Frage nach der geeigneten Bildtechnik.
1. TV-Bildschirmtechnik: (Q)LED, oder OLED ?
Das Flachbildfernseher nicht gleich Flachbildfernseher ist, hat der eine oder andere sicher schon einmal aufgeschnappt. Gemeint ist das technische Verfahren, wie die einzelnen Bildpunkte zum leuchten gebracht werden und somit erst das Bild auf die Mattscheibe zaubern. Bei den mittlerweile ausgestorbenen Röhrenfernsehern (CRT) war dies ein Elektronenstrahl, der extrem schnell von oben nach unten und Zeile für Zeile das Bild aufbaute. Und das ca. 24 Mal pro Sekunde. Die gängigste Technik ist seit Jahren die LCD-Technik. Aber langfristig könnte OLED das Rennen machen ...
LCD: LCD steht für „liquid crystal display“ und beschreibt schon ganz grob die Funktionsweise. Dabei werden kleine Flüssigkeitskristalle durch Strom in ihrer Ausrichtung modifiziert, wodurch sich die Polarisation des durchdringenden Lichtes ändert und somit die Farben. Als Hintergrundbeleuchtung kommen LEDs (kleine Leuchtdioden) zum Einsatz, so dass sich die Bezeichnung LED-Fernseher durchgesetzt hat. Jeder LED-TV ist also eigentlich ein LCD-TV mit LED Hintergrundlicht. LED/LCD-Fernseher sind heute praktisch der Standard und dominieren den Markt.
QLED: Über die Jahre wurde die LCD-Technik immer weiter verfeinert. Aktuell dominiert QLED - einer Weiterentwicklung der ursprünglichen LED-Technologie, die von Samsung entwickelt wurde. Der Hauptunterschied zu normalen LED-Fernsehern, liegt in der Verwendung von sogenannten Quantum Dots, welche die Farbdarstellung nochmals verbessern.
Bei Neo QLED handelt es sich um eine noch modernere Variante mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung, welche präzise Steuerung von Licht und Kontrast ermöglicht. Dadurch erhalten Neo QLED-Fernseher bessere Schwarztöne, höheren Kontrast und verbesserte Bildqualität, besonders in HDR-Inhalten.
Fazit: Aktuell führt im Preissegment unter 500 € kaum ein Weg an LED vorbei. Die Technik ist ausgereift und sehr preiswert.
Merkmal | QLED | Neo QLED (mit Mini-LED) |
---|---|---|
Hintergrundbeleuchtung | standard-LEDs | Mini-LEDs für präzisere Steuerung |
Dimmzonen | weniger Dimmzonen, weniger präzise | mehr Dimmzonen, extrem präzise |
Schwarzdarstellung | gute Schwarzwerte, aber nicht perfekt | bessere, tiefere Schwarztöne |
Kontrast | guter Kontrast, aber limitiert durch die Größe der LEDs | deutlich verbesserter Kontrast dank Mini-LED |
Helligkeit | Hohe Spitzenhelligkeit | sehr hohe Helligkeit, besser für HDR |
Farbdarstellung | lebendige Farben dank Quantum Dots | präzisere Farbwiedergabe durch bessere Lichtsteuerung |
Design | dünn | noch dünner durch kleinere LEDs |
OLED: Bei Smartphones und anderen Kleingeräten mit Display, hat sich die OLED-Technik schon vor Jahren etabliert (Stichwort Super AMOLED+) und erobert bereits seit ca. 2012 sukzessive auch die TV-Welt. OLED gehört die Zukunft, da das Verfahren erhebliche Vorteile bietet. OLED-Displays sind das Nonplus-Ultra in Sachen Farbbrillanz, Schärfe und Reaktionszeit.
Die vier Buchstaben stehen für „organic light emitting diode“ – es handelt sich also um organische Materialien, die Licht emittieren können. Das Verfahren erlaubt es, extrem dünne, leuchtstarke und langlebige Displays herzustellen. Mit der Technik können auch sehr große Panels relativ kostengünstig produziert werden.
Noch steht die Entwicklung aber recht weit am Anfang. 2008 brachte Sony das erste Gerät auf den Markt, allerdings mit 11 Zoll überaus winzig. Danach vollzog sich die Entwicklung relativ schnell. Erste Riesen-TV-Geräte mit über 50 Zoll wurden schon ca. 2013 auf der IFA präsentiert. Die Auswahl steigt seit 2016 immer weiter. Wir sprachen zur IFA 2016 mit einem Vertreter von LG, über die Perspektiven von OLED als Massenmarkt.
Nachdem OLED-Fernseher zunächst über Jahre kaum unter 2000 € zu haben waren, gibt es heute schon Modelle ab ca. 400 €.

OLED Evo: Auch die OLED-Technik wird natürlich stetig weiterentwickelt. Das neuste Resultat heißt OLED Evo. Es wurde von LG eingeführt LG um die Bildqualität weiter zu optimieren. Während herkömmliche OLED-TVs bereits für ihre exzellenten Schwarztöne und Farben bekannt sind, bietet OLED evo zusätzliche Verbesserungen in Bezug auf Helligkeit, Energieeffizienz und Farbdarstellung. Passende Geräte sind etwas teurer und ab ca. 1000 € zu haben.
Merkmal | OLED | OLED evo |
---|---|---|
Technologie | selbstleuchtende organische Pixel | weiterentwickelte OLED-Technologie |
Hintergrundbeleuchtung | keine (selbstleuchtende Pixel) | keine (selbstleuchtende Pixel) |
Helligkeit | gute Helligkeit, aber schwächer als LED/QLED | deutlich höhere Helligkeit als Standard OLED |
Schwarzdarstellung | perfekte Schwarztöne durch Ausschalten einzelner Pixel | perfekte Schwarztöne wie bei OLED |
Kontrast | unendlicher Kontrast (jeder Pixel kann komplett ausgeschaltet werden) | unendlicher Kontrast wie bei OLED |
Farbdarstellung | aehr präzise und lebendige Farben | Noch intensivere und präzisere Farbdarstellung, besonders bei HDR-Inhalten |
Energieeffizienz | gut, aber abhängig von der Helligkeitseinstellung | bessere Energieeffizienz dank optimierter Materialien |
Lebensdauer | hohe Lebensdauer, aber potenzielles Risiko des Einbrennens (Burn-in) | verbesserte Lebensdauer, geringeres Risiko des Einbrennens |
Preisklasse | hochpreisig | In der Regel etwas teurer als herkömmliche OLED-TVs |
2. Die richtige Größe des Panels
Die Größe der Bildschirmfläche wird seit jeher in Zoll gemessen. Und zwar von der Bilddiagonalen. Der Umrechnungsfaktor von Zoll zu Zentimeter beträgt 2,54. Ein TV-Gerät mit 40 Zoll, misst also diagonal 101,6 cm. Die momentan größten Geräte bringen es auf stattliche 84 Zoll – so viel wie je zwei 42 Zöller neben und übereinander.

Wer noch in SD-Sender empfängt (eher selten) und auch kein Bluray-Player besitzt bzw. Streaming nutzt, dürfte bei einem 50 Zoller ziemlich enttäuscht über die „schlechte Bildqualität“ sein. Denn mit der Größe der Bilddiagonalen, nimmt verständlicher Weise auch die Fläche zu, die mit der gleichen Pixelzahl abgedeckt werden muss. Wie ein winziger Punkt auf einem Luftballon, der beim Aufblasen deutlich wächst.
Selbst HDTV sieht daher auf einem 55 Zoll-Fernseher gar nicht mehr soooo scharf aus, wenn man direkt davor steht. Sender in SD-Qualität wirken dann ziemlich „vermatscht“ – ein Effekt. Erst mit 4K kann der Zuschauer kann sehr nahe sitzen, ohne die einzelnen Pixel wahrzunehmen.
Doch was ist nun ideal für mich? Hier scheiden sich etwas die Geister bei den Experten. Üblich ist die Abschätzung mit einer Faustformel, mit der man den idealen Abstand bzw. die ideale Größe ausrechnen kann. Diese lautet:
Oder: optimale Bilddiagonale = Sitzabstand * [Faktor]
Recht uneins ist man sich in Bezug auf den in der Formel genannten Faktor. Zum einen ist es sinnvoll, unterschiedliche Werte zu verwenden, wenn man SD oder HD-Quellen nutzt, auch wenn letzteres mittlerweile dominieren dürfte. Manche empfehlen einen Faktor von 2,5 bei SD und ca. 1,5 bei HD, andere wiederum neigen zu niedrigeren Werten. Denn sonst wären Fernseher mit über 55 Zoll für kaum ein Wohnzimmer geeignet. Beim noch schärferen Ultra-HD , das heute fast schon Standard ist, kann man mit Faktor 1 bis 1,4 arbeiten. Wir empfehlen Faktor 2.1 für SD, 1,5 für HD und 1,4 bei 4K.
Beispiel: 32 Zoll = 81,28 cm -> 81,28 * 2,5 (SD) = 2,03 Meter
Bildschirmgröße | SD (Standard Definition) | HD (High Definition, 1080p) | Ultra HD (4K) |
---|---|---|---|
32 Zoll | 2,0 - 2,5 m | 1,2 - 1,6 m | 0,6 - 1,0 m |
40 Zoll | 2,5 - 3,0 m | 1,5 - 2,0 m | 0,8 - 1,2 m |
43 Zoll | 2,7 - 3,2 m | 1,6 - 2,1 m | 0,9 - 1,3 m |
50 Zoll | 3,0 - 3,8 m | 1,9 - 2,5 m | 1,0 - 1,5 m |
55 Zoll | 3,5 - 4,1 m | 2,0 - 2,8 m | 1,1 - 1,7 m |
60 Zoll | 3,8 - 4,6 m | 2,3 - 3,0 m | 1,2 - 1,9 m |
65 Zoll | 4,0 - 5,0 m | 2,4 - 3,3 m | 1,2 - 2,0 m |
75 Zoll | 4,6 - 5,8 m | 2,8 - 3,8 m | 1,5 - 2,3 m |
85 Zoll | 5,2 - 6,5 m | 3,2 - 4,3 m | 1,6 - 2,6 m |
Beispiel Berechnung Panel-Größe: Ihr Sofa ist 2 Meter vom geplanten Aufstellort in Blickrichtung entfernt. Dann ergibt sich eine empfohlene Größe (bei HD-Material) von ca. 46 bis 55 Zoll. Über 55 Zoll sollte man dagegen erst in Betracht ziehen, wenn man 2,5 bis 3 Meter Abstand halten kann. Das wohl populärste Format liegt nach wie vor im Bereich zwischen 40 und 50 Zoll - was auch in punkto Preis sehr attraktiv ist.
Die Tabelle soll als erste Orientierungshilfe dienen. Je nach Geschmack und Geldbeutel, kann die Größe natürlich auch nach oben oder unten abweichen. Einen guten Eindruck gewinnt man auch bei Freunden oder Verwandten – achten Sie einfach mal drauf. Im Laden bzw. Elektromarkt hingegen, sollte man mit Vergleichen sehr vorsichtig sein. Denn hier wirkt jedes Gerät erfahrungsgemäß viel kleiner als tatsächlich dann in der eigenen Wohnung, da die Größenverhältnisse des Raumes hier ganz anders sind.
3. Bildqualität: Scharf oder Schärfer?!
Den meisten Lesern dürfte die Angabe "Megapixel" geläufig sein. Sie bezeichnet bei Digitalkameras im allgemeinen Sprachgebrauch die maximale Anzahl der Bildpunkte eines Bildes - also deren Auflösung. Beim Fernsehbild verhält es sich nicht anders. Die Anzahl der Bildzeilen mal den Punkten je Zeile, entspricht der Auflösung des Fernsehbildes. Bildzeilen x Punkte je Zeile = maximale Auflösung.
3.1 HDTV
Hier kommt HDTV ins Spiel. Mit dem alten PAL-TV-Standard waren lediglich 720*576 Bildpunkte (SD) möglich. Je nach HDTV-Format, sind bis zu 1920*1080 Bildpunkte darstellbar. Das entspricht reichlich 2 Megapixeln und einer bis zu 5-mal höheren Auflösung im Vergleich zum SD TV-Format. Das nochmals hochauflösendere Ultra-HD verspricht abermals bis zu 4-mal schärfere Bilder im Vergleich zu HD. Die folgende Grafik zeigt die Unterschiede exemplarisch.

Das Bild verdeutlicht auch, dass „HD“ nicht gleich HD ist, sondern dass es verschiedene Auflösungen gibt. Zum Beispiel 1280 × 720 und 1920 x 1080. Letzteres bezeichnet mal auch als „Full-HD“ – also die volle HD-Auflösung. Zudem gibt es Normen mit Halbbildern (interlaced), Vollbildern (progressive) und schwankenden Bild-Widerholfrequenzen. Die vier wichtigsten Standards sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst - inklusive dem Nachfolger Ultra-HD:
Standards und Daten | PAL 720*576 | HDTV 1280*720 | HDTV 1920*1080 | Ultra HD |
---|---|---|---|---|
Vertikale Auflösung | 576 Bildzeilen | 720 Bildzeilen | 1080 Bildzeilen | 2160 Zeilen |
Horizontale Auflösung | 720 (max. Qualität) | 1280 | 1920 | 3840 |
Bildpunkte max. | 414.720 | 921.000 | > 2 Mio. | > 4 Mio. |
Frequenz | 50 Hz | 50-60Hz | 50-60Hz | bis 120 Hz |
3.1.1 Verbreitung
HD hat sich langsam aber sicher zum „Standard“ entwickelt. Jeder TV-Sender bietet heute HD-Qualität. TV-Geräte ohne Support werden schon seit Jahren nicht mehr verkauft. Dabei war der Start ins HD-Zeitalter ein recht holpriges – erst 2010 nahmen die öffentlich-rechtlichen den Sendebetrieb auf, dessen Beispiel dann Stück für Stück die Privaten folgten. Mittlerweile gibt es HD-Sender auf allen Empfangswegen. Egal ob IPTV, SAT oder Kabel. Und seit der Einführung von DVB-T2 auch über Antennenfernsehen. Mehr dazu finden Sie auch weiter unten unter Punkt 6 „Tuner“.
Der Verbraucher wird allerdings mit allerlei unterschiedlichen HD-Logos und Varianten beim Kauf konfrontiert, dessen Bedeutung man durchaus kennen sollte. Hinzu kommen weitere Logos in Verbindung mit dem HD-Nachfolger „Ultra HD“ (4K). Wir zeigen, was die einzelnen Bezeichnungen bedeuten.
3.2 HD-Logos: Der Dschungel an HD-Zeichen


HDTV 1080p: Das wohl wichtigste Label! Hierbei handelt es sich um ein offiziell von der EICTA eingeführte Erweiterung des HD-ready-Siegels. Es besagt, dass ein Gerät, welches dafür zertifiziert ist, 1920 × 1080 Bildpunkte darstellen muss sowie 1080p-Signalvarianten mit 24 Hz, 50 Hz und 60 Hz.
Full-HD: Das heute wohl gängigste Logo, zumindest im Marketing! Von der Aussage her ähnlich dem vorhergehenden. Das Gerät kann die maximal mögliche HD-Zeilen-Auflösung 1080 darstellen. Nicht mehr oder weniger! Es macht also keine Aussage dazu, ob die 1080 Zeilen Interleaced (Halbzeilenmodus 1080i) oder progressive (Vollbildmodus 1080p) dargestellt werden. Wenn, dann wird dies im Logo durch ein zusätzliches „p“ signalisiert. Also zum Beispiel „1920x1080p“.
Zu beachten ist, dass das Label keinem Zertifikat keiner genormten Mindestanforderung unterliegt. Es ist in dieser Form eher ein beliebtes Marketinginstrument der Hersteller.
Fazit: Die Relevanz der Labels aus den Anfangsjahren von HD schwindet langsam, da heute praktisch alle TV-Geräte die maximale Spezifikation 1920x1080p erfüllen.

3.2 Ultra HD (4K)
Wie schon angedeutet, ist bei „HD“ noch lange nicht Schluss. Ultra-HD (auch 4K genannt) bietet bis zu 3840 x 2160 Pixel und somit 4-mal so viel Bildpunkte wie HD. Geräte mit UHD gelten sind spätestens seit 2020 Standard. Kaum noch ein Fernseher kommt ohne 4K-Support heraus. Heute gibt es UHD-Fernseher schon für deutlich unter 500 Euro. Auch die Auswahl an Sendern, Filmen, Serien und Blurays steigt stetig an. Mehr zum Thema, finden Sie hier in unserem Ultra-HD Ratgeber.
3.3 Mehr Hertz bitte!
Wer die Prospekte und Webseiten nach TV-Geräten durchstöbert wird auf unterschiedliche Angaben zur Bildwiederholfrequenz stoßen. Viele Anbieter werben bei Flachbildfernsehern mit Aussagen wie „mit 120 Hz“. Was hat es damit auf sich? Die Angabe Hz steht zunächst für die Einheit „Hertz“ und meint zunächst, mit welcher Rate der Fernseher neue Bilder darstellt – und zwar pro Sekunde. Bei 100 Hz werden also 100 Einzelbilder pro Sekunde dargestellt. Doch wozu? Schließlich reichen für das träge Auge eigentlich 24 Bilder/s und der HD-Standard sieht auch nur 50 oder 60 Hz vor?
Die Antwort ist recht simpel. Die meisten werden sicher schon bemerkt haben, dass das Bild bei schnellen Bewegungen und Schwenks recht unscharf wird und verschwimmt. Besonders bei fixen Schwenks im Fußball oder Actionfilmen. Fernseher mit mehr Hertz, rechnen künstliche Zwischenbilder ein, so dass die Bewegung sanfter wirkt. Prinzipiell handelt es sich tatsächlich nicht um einen reinen Marketing-Gag.
Fernseher mit Support von mehr als 60 Hz machen tatsächlich Sinn, wenn man nicht nur die Tagesschau guckt. Der Mehrwert nimmt aber nach oben immer weniger zu. Der Gewinn an Bildqualität von 60 zu 100 Hz ist größer als von 100 zu 200 Hz. Man sollte also dem Wert auch nicht zu viel Bedeutung beimessen. Der UDH-Standard unterstützt übrigens bis 120 Hz. Eine Zeit lang waren Gerät auf dem Markt mit mehr wie 400 Hz, doch das war wohl eher ein Marketinggag ...
4. Smart-TV: Ihr Fernseher liebt das Internet
Die Vernetzung per Internet hat längst auch bei Fernsehern Einzug gehalten. Seit 12Jahren ist nahezu jedes neue Gerät internetfähig. Die einen mehr, die anderen weniger. Auch sind mehrere Begriffe im Umlauf, die eigentlich mehr oder weniger dasselbe meinen: Dazu gehören „Smart TV“, „Connected TV“ oder „Hybrid TV“. Hinter den Marketingbegriffen steckt im Wesentlichen, dass das Gerät mehr kann, als nur TV und diverse Internetdienste sowie Apps beherrscht.

Einige Hersteller setzten auf eigene Plattformen für EPG und TV-Apps. LG zum Beispiel bietet "webOS", Samsung "Tizen". Immer populärer wird Googles Fernsehbetriebssystem Android TV. Eine einheitliche Plattform wäre von Vorteil, da Entwickler dann nicht für jedes System eine extra App entwickeln müssen.
Auf allen Smart-TVs hat man aber über Apps heute Zugang zu einer Vielzahl von Informationsangeboten, Youtube, diversen Mediatheken, allen Streamingdiensten und vieles mehr.
Etwas anders verhält es sich mit HbbTV (siehe hbbtv-infos.de). Hier handelt es sich um standardisiertes System für Zusatzinformationen per Internet am Fernseher. Viele sprechen auch vom Nachfolger des Videotextes. Die Möglichkeiten sind eigentlich unbegrenzt.
Fast alle TV-Sender bieten heute über die rote Taste Zugang zu ihrem HbbTV-Angebot mit interaktiven Features. Beispielsweise Hintergrundinfos zum aktuellen Programm, den Schauspielern, Trailern und so weiter. Wer einen Neukauf plant, sollte daher unbedingt auf das HbbTV-Logo achten! Mittlerweile unterstützt nahezu jedes neuere Mittelklasse-Gerät den Standard.
5. Tuner: Empfang auch ohne externen Receiver

Einzig für IPTV braucht man mitunter noch eine TV-Box, welche man vom Anbieter erhält. Streaming-TV läuft dagegen über Apps.
6. Wichtige Anschlüsse
Dieser Punkt dürfte wohl für die meisten eher unter die Rubrik „vernachlässigbar“ fallen. Doch Vorsicht: Gerade wer viele Zusatzgeräte anschließen möchte, wie Videokameras, Bluray-Player, USB-Festplatten, Receiver etc., sollte sicherstellen, dass auch genügend Ports für USB und HDMI vorhanden sind.
Auch beim unterstützen HDMI-Standard sollte man stets die auf die aktuellste Variante achten. Gerade ältere TV-Modelle unterstützen z.B. nur HDMI Version 1.4. Letzteres ist für die gesamte "HD-Welt" vollkommen ausreichend. Für echtes Ultra-HD, mit 50-60 Bildern pro Sekunde, langt die Datenrate von HDMI 1.4 (10,4 GBit) aber nicht aus. 4K geht also erst ab HDMI 2.0.
Brenzlig könnte es auch in Hinblick auf den Kopierschutz werden. Für UltraHD-Titel wird mindestens HDCP 2.2 voraussetzen, dass es ebenfalls nur in Kombination mit HDMI 2.0 oder höher gibt. Ohne Support können etwaige Quellen nicht abgespielt werden. Wer also zu einem UDH-Fernseher greift, sollte unbedingt ein Modell wählen, welches die aktuellsten Standards unterstützt. Das ist bei HDMI Version 2.1b und bei HDCP Version 2.3!

WLAN-Unterstützung und LAN-Port ist hingegen heute bei allen TV-Geräten praktisch Standard. Interessanter daher die Frage, welchen WLAN-Standard der Fernseher unterstützt. Für Ultra-HD sollte es mindestens WIFI 5 sein. Ideal sind Geräte mit den neusten WLAN-Standards, also WIFI 6 & WIFI 7.
7. Energieeffizienz
Wenn es um Entertainment geht, steht der Aspekt des Stromsparens sicher nicht so hoch auf der Prioritätsliste, wie bei der Neuanschaffung eines Kühlschrankes. Dennoch kann ein Vergleich der Angaben langfristig lohnen.
Die Hersteller geben den Verbrauch heute in Kilowattstunden für 1000 Betriebsstunden an - in der Form kWh/1000. Jeweils gemessen bei Betrieb in SD und HD-Auflösung und mit HDR.
Im Schnitt liegen die Modelle dann bei 50-120 kWh pro 1000 Betriebsstunden. Das bedeutet bei einem angenommenen Kilowattstundenpreis von 0,35 Cent/kWh also rund 1,75 - 4,2 Cent je Stunde fernsehen. Wer täglich 2 Stunden sieht, zahlt also jährlich rund zwischen 6 und 15 Euro. Moderne Geräte sind also recht sparsam!
Fragen und Antworten
Was ist ein Curved Display?
Einige Modell sind nicht mehr flach, sondern leicht gebogen. Man spricht daher auch von „Curved TV“. Der Vorteil liegt in einem besseren „Kinofeeling“, wenn man direkt davor sitzt. Denn auch die Kinoleinwand ist nicht ganz platt. Zudem bügelt die Krümmung perspektivische Verzerrungen am Rand aus. Nach anfänglich vielen Curved-Modellen, sind diese aber rasch wieder aus der Mode gekommen. Nur noch wenige Hersteller setzten heute auf gebogene Panels.
Was ist Upscaling?
Beim sogenannten Upscaling, werden Quellen mit niedrigerer Auflösung vom Prozessor künstlich auf die Zielauflösung „hochgerechnet“. So kann man z.B. die Tageschau auch in UHD-Auflösung sehen, obwohl diese nur in HD gesendet wird.
Diese „Mogelei“ funktioniert teils recht gut, ist aber natürlich nicht ganz so scharf, wie wenn es sich um eine echte UHD-Quelle handelt. Upscaling gibt’s natürlich auch bei älteren Fernsehern von SD auf HD. Die Technik bieten die meisten Fernseher und Bluray-Player automatisch von Haus aus.
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