Hintergrund-Report Teil 2: 7 Zukunftsszenarien des sozialen Fernsehens oder warum Internet und TV zusammen wachsen müssen


Im 1. Teil unseres Reports haben Sie einen Überblick der sozialen Netzwerke erhalten. Im 2. Teil geht es nun um konkrete Zukunftsszenarien – also anschnallen und den Flug in die Zukunft wagen!

Internet-fähige Fernseher auf dem Vormarsch

Doch wagen wir zuerst den Blick zurück: Was hat sich in den letzen zehn Jahren verändert? Im Gegensatz zur Jahrtausendwende verfügen die meisten Haushalte heute über einen Breitband-Internet-Zugang. Gleichzeitig sind die Verbraucher in der Zwischenzeit viel Internet-affiner geworden.

Die Unterhaltungsindustrie hat das Kundenbedürfnis längst gewittert: Sony, Samsung und LG bieten deshalb Fernsehgeräte an, die direkt mit dem Internet verbunden werden können und Widgets anzeigen. Der Anbieter Vizio geht sogar so weit, auf der Fernbedienung eine kleine Tastatur einzubauen und eine kabellose Internetanbindung via WiFi zu ermöglichen. Ein neues Stichwort, was in diesem Zusammenhang auftaucht ist auch HBBTV.

Über 400 000 webfähige Fernsehgeräte wurden in den USA in diesem Jahr verkauft, bis 2013 wird dieser Wert laut einer Studie von Parks Associates auf fast 14 Millionen ansteigen.

Die 7 Zukunftsszenarien des Social TV

Internet und TV wachsen also zusammen, und der australische Blog personalizemedia.com hat die resultierenden Möglichkeiten des Social TV ausführlich erläutert. Diese futuristischen Anwendungsszenarien sehen wie folgt aus:

 

1. Multitasking: Die sozialen Echtzeit-Gespräche finden anstatt von Angesicht zu Angesicht über Hilfsmittel wie Twitter, Facebook oder SMS statt. Dabei werden Drittgeräte wie der PC oder das Handy genutzt, welche unabhängig von den konsumierten Inhalten laufen.

 

2. Integriert: Die sozialen Gespräche werden direkt neben dem konsumierten Inhalt eingeblendet. Dies erfolgt über Widgets, welche steuern, was der Benutzer auf dem Bildschirm sieht.

 

3. In der digitalen Welt: Sie sind als Avatar, als digitale Persönlichkeit, in einem virtuellen Raum unterwegs und sehen sich das Programm auf einem geteilten Bildschirm an. Die Steigerung davon wird es sein, dass Ihr Avatar direkt im gezeigten Programm integriert ist und Einfluss auf das Geschehen nimmt – wie bei den Computerspielen. Einen Vorgeschmack bietet BOXi in diesem Video.
 

4. Residual: Shows sind speziell auf fortschrittliche TVs oder online Konsum ausgerichtet. Sie können dabei direkt Stellung zu Programm nehmen, wie Sie in einem Blog einen Kommentar hinterlassen. Dabei können Sie die ganze Sendung kommentieren oder einen spezifischen Inhalt daraus und dort einen entsprechenden Indexpunkt kreieren. An diesem Index können dann beliebige weitere Kommentare platziert werden.

 

5. Moderiert: Es gibt eine Filterung der sozialen Elemente in der Show selbst. Der Moderator interagiert dabei mit den Kommentaren in Echtzeit. Dabei kann der Moderator den Fokus der Diskussion steuern. Diese neuen Formate werden potenziell Hunderte von Zuschauer einbinden und das Gefühl vermitteln, dass Sie als Benutzer ein aktiver Teil einer Liveshow sind.

 

6. Überlagertes TV-Erlebnis: Sie sind mit mehreren Personen im gleichen Raum um einen gemeinsam genutzten Bildschirm versammelt. Dabei überlagert sich aber der für alle identische TV-Inhalt mit weiteren Hilfsmitteln - zum Beispiel mit einer speziellen Brille, auf welcher Zusatzinformationen eingeblendet werde. Damit nehmen Sie an den oben ausgeführten interaktiven Möglichkeiten teil, haben aber das soziale Umfeld gleichzeitig physisch um sich.

 

7. Reali-TV: Hier werden TV-Shows sowohl als Auslöser wie auch als integraler Bestandteil eines umfassenderen Formats zum Zuge kommen, welches sich aus sozialen Netzwerken, physischen gemeinsamen Räumen, Games, Gegenständen, Geräten usw. zusammensetzt. Dabei wird das soziale und kooperative Verhalten der Fans dazu genutzt, Teil einer Internet-basierten Geschichte zu sein.

Willkommen in der Welt des sozialen TVs! Die von HbbTV bereits heute adressierten Möglichkeiten wie das Einblenden von Zusatzinformationen (bspw. die Biografie eines Schauspielers oder die Möglichkeit zum Bestellen von passenden Artikeln) gehört dabei dann zum Standardprogramm. Die Entwicklung auf dem Fernsehmarkt bleibt also die nächsten Jahre spannender denn je ...



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