Wir kompensieren die Schwächen von linearem TV und VoD - Interview mit Thomas Kutsch, CEO von Save.TV Ltd.
Leipzig, 21.02.2014
Online-Videorekorder wie Save.TV, mussten in den vergangenen Jahren verschiedene Kämpfe austragen, doch in Zeiten von stark zunehmender Online-Nutzung für Bewegtbildinhalte, wird optimistisch in die Zukunft geblickt. Das jedenfalls zeigt der Ausblick, den Thomasse Kutsch, CEO des Anbieters Save.TV, im Interview mit IPTV-Anbietert.info gibt. Wir sprachen mit ihm unter anderem über den Service von Save.TV, Streit mit TV-Sendern und die Schwächen von linearem TV und Video-on-Demand, die mit Online-Videorekordern kompensiert werden sollen.
Thomas Kutsch: Save.TV stellt die Funktionalität eines Videorekorders online zur Verfügung. Mit diesem Online-Videorekorder können Sie Ihre Lieblingsserien, Blockbuster und Dokumentationen per Mausklick statt per Knopfdruck aufnehmen. Die aufgenommenen Sendungen werden in einem persönlichen Videoarchiv online gespeichert, statt auf einer Videokassette. Der Vorteil liegt auf der Hand: Nutzer können das Fernsehprogramm so bequemer, einfacher und unkomplizierter aufnehmen und die Inhalte wann es ihnen beliebt genießen – über unsere praktischen Apps auch vom Smartphone oder Tablet aus. Nach einem 14-tägigen kostenlosen Testzeitraum, kann sich der User für einen von zwei verfügbaren Tarifen und sich dabei auch für kürzere oder längere Laufzeiten entscheiden.
Thomas Kutsch: Der Online-Videorekorder hat den ganz klaren Vorteil, dass Fernsehen nicht mehr nur vor dem TV-Gerät oder mit Festplattenrekorder stattfinden muss. Notwendig sind lediglich WLAN- oder Internetanbindung (3G oder besser 4G-LTE). Zudem können Nutzer bis zu 30 Aufnahmen gleichzeitig anlegen und diese in ihrem unbegrenzten persönlichen Videoarchiv abspeichern. Wir haben Nutzer, die mehrere tausend Sendungen pro Monat aufnehmen. Im Vergleich dazu sind Festplattenrekorder in ihrer Funktionalität doch sehr eingeschränkt.
Thomas Kutsch: Aus rechtlichen Gründen kann das Programm von RTL momentan nicht aufgenommen werden (Stand Februar 2014, Anm. d. Red.). Wir hoffen allerdings, die rechtlichen Fragen in den nächsten Monaten klären zu können und dann auch dieses Programm in das Angebot von Save.TV aufnehmen zu können.
Thomas Kutsch: Save.TV hat im Vergleich zu anderen Video-on-Demand-Anbietern den ganz klaren Vorteil, dass die Aufnahmen für immer dem Nutzer gehören, ganz genauso, wie wenn sie diese mit einem herkömmlichen Videorekorder aufnehmen. Die Aufnahmen stehen also nicht nur temporär wie bei VoD-Diensten zur Verfügung. Zudem ist die Vielfalt der Sendungen, die Nutzer aus dem Free-TV aufnehmen können, so komplett wie bei keinem anderen VoD-Dienst. Wir sehen, dass Nutzer nicht nur auf gewisse Sparten, wie Serien, limitiert werden möchten. Nutzer möchten einen guten Spielfilm genauso gerne sehen, wie eine gute Dokumentation oder eine packende Krimiserie. Genau das ist mit Save.TV möglich, da man hiermit praktisch alle Inhalte des Free-TV dann genießen kann, wann man es möchte.
Download und Archivierung mit einem Klick
Thomas Kutsch: Jüngste Umfrageergebnisse* haben gezeigt, dass im Jahr 2013 bereits 4 Millionen Deutsche kommerzielle Online-Videotheken genutzt haben. Durchschnittlich wurden acht Filme geliehen und sechs Filme gekauft. Experten schätzen, dass sich der Umsatz mit Video-on-Demand-Angeboten bis 2018 auf 449 Millionen Euro nahezu verdreifachen wird. Anscheinend erfolgt dies aber nicht auf Kosten des linearen Fernsehens. Es scheint, dass Nutzer anspruchsvoller werden, was die Wahl der Sendungen anbelangt. Online-Videorekorder werden sich hier sicherlich weiterer, steigender Nachfrage erfreuen, da sie die Nachteile des linearen Fernsehens genauso kompensiert, wie die Nachteile eines limitierten Programmangebots, wie bei der Vielzahl der VoD-Dienstleister.
Thomas Kutsch: Das hängt ganz stark von den einzelnen Sendern ab: Manche Sender weigern sich beharrlich, eine neue Nutzungsart wie Online-Videorekorder zu akzeptieren und versuchen mit allen Mitteln, gegen Zukunftsmodelle wie das von Save.TV vorzugehen oder die Realisierung mit rechtlichen Mitteln zu erschweren. Die meisten TV-Sender haben jedoch ein entspanntes Verhältnis zu Anbietern wie Save.TV und sehen das Angebot als sinnvolle Ergänzung zu ihrem Programm – genauso, wie auch unsere Nutzer das sehen.
Thomas Kutsch: Ja, wir sind der Ansicht, über alle notwendigen Berechtigungen zu verfügen um auch die Free-TV Sender dieser Sendegruppen zu übertragen.
Thomas Kutsch: Soweit wir das für erforderlich halten, führen wir Lizenzgebühren an die jeweiligen Sendergruppen ab, bzw. hinterlegen diese gerichtlich, soweit sich die Sendergruppen bisher noch weigern, ihrer Lizenzierungspflicht nachzukommen.
Thomas Kutsch: Natürlich beschäftigen wir uns auch damit, den Service kontinuierlich weiter zu entwickeln. HD ist hier ein spannendes Thema, aber es gibt auch viele weitere.
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Bildquelle Portraitbild: Thomas Kutsch - © mit freundlicher Genehmigung von Save.TV, Thomas Kutsch