Die Deutsche Telekom wird mit „Entertain to go“ ihren IPTV-Dienst von den Fesseln des Fernsehers befreien. Dank der Zusammenarbeit mit dem Musikdienst Spotify wird eine gigantische Musiksammlung verfügbar. Und „joyn“ soll nicht weniger als der Nachfolger der SMS werden.
Die Telekom weiß um die Attraktivität von mobil nutzbaren Videoinhalten. Als Konsequenz daraus läuft die Aufbereitung des IPTV-Dienstes Entertain für Smartphones, Tablets, Laptops und PCs. Zu Beginn ist das Angebot noch auf das heimische WLan-Netz begrenzt, später folgt eine Ausweitung auf die Mobilfunknetze. Zu den 40 verfügbaren TV-Programmen gehören öffentlich-rechtliche und private Sender. Neben ARD, ZDF, 3sat, SAT1, ProSieben, kabeleins und weiteren, wird über die Onlinevideothek der gezielte Abruf von Blockbustern möglich. Um „Entertain to go“ nutzen können, werden 5 Euro pro Monat fällig. Die Vertragslaufzeit beträgt dabei nur einen Monat. Ende des Jahres soll eine kostenfreie und unverbindliche Promotionsphase von den Vorteilen der Erweiterung überzeugen. Es wird damit gerechnet, dass nicht zuletzt dadurch die Abonnenten-Zahl von Entertain die Grenze von zwei Millionen übersteigt. In Halle 6.2 gibt die Telekom nähere Auskunft zu Entertain und den kommenden Produktneuheiten.
![Stand der Telekom IFA 2012](https://www.iptv-anbieter.info/iptv-news/wp-content/uploads/2012/08/ifa-telekom.jpg)
Inhalte direkt aus dem Netz
„Viele Verbraucher rufen Musik, Filme, Fotos und Spiele aus dem Internet ab. Damit werden sie unabhängig von Zeit, Ort und Gerät. Internetfähigkeit wird für die Unterhaltungselektronik zum Standard.“ beobachtet Michael Schidlack, Technik-Experte des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Nach der Studie „Die Zukunft der Consumer Electronics – 2012“ (PDF), von BITKOM und Deloitte, können schon 60 Prozent aller Onliner auf physische Trägermedien wie DVDs verzichten. „Der Trend geht weg vom Besitz und hin zur Nutzung von Inhalten.“ Vier Säulen definieren dabei die Ansprüche an moderne Unterhaltungselektronik: Soziale Netzwerke/Medien, Second Screen, Steuerung und Suche.
Vier Punkte beachten, Erfolg sichern
Parallel zum laufenden Fernsehprogramm sind 77 Prozent aller Internet-Nutzer online. Zum einen tauschen sie sich mit Gleichgesinnten über das Programm aus, zum anderen werden mit einem zweiten Bildschirm (beispielsweise per Smartphone) interaktive Anwendungen zu den Sendungen abgerufen. Die Navigation im Netz ist mit der alten Fernbedienung eine knifflige Angelegenheit – Sprach- und Gestensteuerung sollen helfen. Schidlack: „Erst mit einer reduzierten Komplexität werden sich die User für die neuen Trends begeistern können.“ Das Suchen und Finden von Wunschinhalten, sowie Empfehlungssysteme, erleichtern den Konsum und kurbeln dadurch den Absatz an.
Mobile Datendienste: Spotify und joyn
Neben Smart-TV für Filmfreunde, wird auch etwas für die Musikliebhaber unter den Telekom-Kunden getan. Die 35,4% Kunden aus den Sparten Mobilfunk und Breitband erhalten Zugriff auf über 18 Millionen Musiktitel. Durch Kooperation mit dem Streamingdienst Spotify, kann die Musik über Smartphone, Tablet und PC bezogen und on- wie offline angehört werden. Das Teilen von Playlists in sozialen Netzwerken und ein Betrieb der App über iOS, Android, Windows Phone und weiteren Betriebssystemen berücksichtigt alle gängigen Anforderungen.
Hinter dem Namen „joyn“ verbirgt sich dagegen eine Kampfansage. In Zusammenarbeit mit Vodafone und o2 soll der vielfältige Dienst zu einem festen Standard im Stil der SMS werden. Die Live-Videoübertragung, während dem laufenden Telefongespräch, ermöglicht Fotos oder Live-Videos über die verbaute Kamera des Smartphones. Ein Chat und die Option Dateien zu versenden, in „Netzbetreiber-Qualität“ und in allen Tarifen mit Daten- oder SMS-Flat kostenlos, komplettieren den Funktionsumfang. Die Nutzung der Live-Video Funktion ist dagegen bei Sprachflats oder Sprach-Minutenpaketen inklusive. Auf künftigen Android- und Windows Phone 8-Handys ist der Dienst vorinstalliert, iPhone-Besitzer und ältere Android-Geräte sind per App nachrüstbar.
Weiterführendes
Quelle: Deutsche Telekom, BITKOM
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