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19. 05. 2014

Erleben wir aktuell das Ende des klassischen Fernsehens? Klaus Goldhammer vom Marktforschungsunternehmen Goldmedia meint, wir sehen derzeit einen Umbruch im Bewegtbild-Bereich.

TV am Ende?

„Klassisches TV steht am Anfang seines Endes“ – mit diesem Satz leitet Prof.Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer von Goldmedia, einen aktuellen Beitrag zum Video-on-Demand-Markt in Deutschland ein, der auf „Medienpolitik.net“ veröffentlicht wurde. „Sicher, RTL wird nicht morgen schließen“, weißt Goldhammer auf die Überzeichnung seiner Aussage hin. Jedoch sieht er zunehmend neue Konkurrenz für die klassischen TV-Veranstalter entstehen. Diese Entwicklung sei zu vergleichen mit der Situation der Zeitungsverlage, die mit dem Aufkommen von Online-Nachrichtenportalen bereits erleben mussten, was es heißt seine Vormachtstellung zu verlieren.

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Aktuell gewinnen digitale Plattformen mit Film- und Serieninhalten an Bedeutung, während das herkömmliche TV kontinuierlich – und vor allem in den jüngeren Generationen – Zuschauer verliert, so Goldhammer. Der Rundfunk läuft dabei Gefahr, als „dumme Röhre“ zu enden, so seine Einschätzung. Video-on-Demand liefere hingegen eine neue Service-Qualität, die einen Technologie-Sprung im TV-Geschäft darstelle. Nachdem sich die Anbieter von VoD jahrelang in einem Schlummerzustand befunden haben, ist der schlafende Riese nun am Erwachen.

Ein günstiger Zeitpunkt

Die Voraussetzungen für einen Boom von VoD-Angeboten und anderen Online-Video-Portale seien gut. Rund 70 Prozent der deutschen Haushalte verfügen inzwischen über einen für Online-Videodienste notwendigen Breitbandanschluss und auch die Zahl der verfügbaren Endgeräte – vor allem für die Nutzung direkt am TV-Gerät oder unterwegs – steigt rasant. Im April 2014 hatte sich der Verband BITKOM zudem mit der GEMA über die Vergütung von Musik in Filmen, Serien usw. im Internet geeinigt, was VoD-Unternehmen Rechts- und Planungssicherheit liefert. Auch die Filmstudios, die den Abruf-Bereich mittlerweile immer stärker unterstützen, stärken die Position des Marktes weiter. Hierzulande gibt es aktuell rund 50 Anbieter, wovon mindestens fünf Anbieter die Elite ausmachen, so Goldhammer. Er vermutet jedoch, dass die Jagd nach Marktanteilen und Kunden erst im Herbst 2014 in vollem Ausmaß entfacht wird. Der Grund dafür ist der für September 2014 vermutete Start des US-Branchenprimus Netflix in Deutschland.

Das neue Fernsehen

Goldhammer sieht mittelfristig das Potential für VoD, „das TV-Geschäft sowie die Sehgewohnheiten der Zuschauer grundlegend zu erweitern“. Bereits jetzt sei der Markt in Bewegung, während das Verlangen der Nutzer nach einem zeitlich und räumlich flexiblen Bewegtbildkonsum immer größer wird. Mittlerweile sind die 14-bis-29-Jährigen jeden Tag weitaus länger online, als sie vor dem Fernseher sitzen. In der Masse wird das Fernsehen, gemessen an der durchschnittlichen Sehdauer, schon heute nur noch überwiegend vom demographischen Bauch Deutschlands – der Generation 50-Plus – genutzt.

Fazit

Dem „herkömmlichen“ linearen Fernsehen wurde in den vergangenen Jahren von Medienexperten schon mehrfach das nahe Ende prophezeit. Fakt ist jedoch, dass immer mehr User Alternativen zum oft gescholtenen Programm suchen und ihr Heil immer öfter bei den Video-On-Demand-Diensten finden. Eine Verlagerung von Nutzerzeiten ist also in der Tat keine Fiktion mehr und dürfte in Zukunft weiter zunehmen. Bleibt zu hoffen, dass diese „Konkurrenz“ bei den Programmbetreibern mittelfristig ein Umdenken bewirkt. Weg von billigen Trash-Formaten hin zu hochwertigeren und mutigen Formaten.

 

Quelle: Medienpolitik.net
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