Bevor ein neues Produkt endgültig und komplett auf dem Markt eingeführt wird, stehen oftmals eine Reihe von Werbe- und Marketingmaßnahmen an. Im Fernsehgeschäft ist das nicht anders. Mit den zahlreichen HD-Showcases wollten die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland einen Vorgeschmack auf das Fernsehen der Zukunft geben.
Lange Vorgeschichte
Bereits zur Internationalen Funkausstellung im Jahr 2008 wagte sich die Gemeinschaft der ARD an HDTV. Als erstes Programm strahlte „Eins Festival HD“ vier Tage lang ein hochauflösendes Signal über Satellit aus. Ebenso zu Weihnachten 2008. Vielfältiger wurde die Bandbreite der Showcase-Sender zur Leichtathletik-WM 2009. Neben „Eins Festival HD“ gab es vom 15.08.2009 bis 23.08.2009 auch „Das Erste HD“ und „ZDF HD“ zu sehen. Um die Zuschauer gar nicht erst von den HD-Fernsehbildern zu entwöhnen, setzten die drei genannten Programme weitere Testsendungen während der IFA 2009 über Satellit ab. Schlusspunkt der Showcase-Geschichte bildete das Weihnachtsfest 2009.
Vielseitiges Programm in hoher Auflösung
Eigenproduzierte Filme, internationale Kino-Highlights und der „Weltspiegel“ bildeten eigenen Angaben zufolge den Schwerpunkt des Showcase von „Das Erste HD“. An den Weihnachtsfeiertagen wurden beispielsweise einige Märchenfilme gezeigt. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr konnten die potentiellen Zuschauer verschiedene Blockbuster („Cast Away“ usw.) ansehen. Das traditionelle „Silvesterstadl“ am 31.12.2009 wurde ebenfalls in HD ausgestrahlt, genauso wie die festliche Neujahrsgala mit Joyce DiDonato zu Neujahr.
Überzeugung von potentiellen Zuschauern
Viele Fernsehzuschauer konnten sich bisher nur ein ungenügendes Bild über die Qualität von HDTV machen. An dieser Stelle setzten ARD und ZDF mit den
zahlreichen Showcases an. Somit war es erstmal möglich, einen objektiven Seheindruck von der neuen Dimension des Fernsehens zu erleben, anders als z.B. bei der Betrachtung von HD-Fernsehern in diversen Verkaufsgeschäften. Hier werden oft speziell optimierte Sequenzen abgespielt.
Unverschlüsselt empfangbar über Satellit und Kabel
Der Hauptverbreitungsweg für die HD-Signale war der Satellit. Einige Kabelkunden hatten das Glück, dass die HD-Programme in die jeweiligen Kabelnetze eingespeist wurden. Wie auch zum kommenden Regelbetrieb war für den Empfang eine HDTV-fähige Set-Top-Box (DVB-S2) oder ein Fernseher mit integriertem HDTV-Empfangsteil notwendig.
Regelbetrieb ab Februar 2010
Mit den Olympischen Winterspielen im kanadischen Vancouver fällt bei ARD und ZDF der endgültige Startschuss für HDTV. Zu Beginn wird der Anteil von HD-Material im Gesamtprogramm nach Angaben der Sender schrittweise erhöht. Wie die ARD mitteilte, werden zuerst die Sendungen in HD angeboten, bei denen der Mehrwert für die Zuschauer am größten ist. Dazu zählen Krimis der Reihe „Tatort“ und Fernsehfilme, Dokumentationen und große Sportereignisse. Eigenen Angaben zufolge investieren die Sender stückweise in HD-Technik, um selbst mehr hochauflösendes Fernsehbild produzieren zu können. Ein deutsches Fernsehen komplett in High-Definition dürfte aber angesichts der schleppenden HD-Einführung hierzulande noch einige Jahre aus sich warten lassen.
Indess bemüht sich die Deutsche Telekom weiter kräftig, für das eigene Digital-TV-Angebot via IPTV (T-Home Entertain) neue HD-Sender zu gewinnen. Die öffentlich rechtlichen stehen dabei ganz oben mit auf der Liste. Wir erwarten daher, dass kurz nach der Einführung der HD-Kanäle von ARD und ZDF diese auch auf für Entertainkunden empfangbar sein werden.
Weiterführendes
» IPTV Anbieter Übersicht
» IPTV Verfügbarkeit prüfen
Quelle: ZDF; ARD
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