Positive Promotion sieht anders aus: Aufnahmesperren, Gebühren und Empfangsprobleme sind die Schlagzeilen. Beim niederländischen Satellitenbetreiber SES Astra hätte man wohl lieber die Innovation hochauflösenden Fernsehens in den Vordergrund gestellt. Seit Anfang November sendet man HD+ Fernsehen per Satellit. Vor allem die Unklarheiten um die benötigte Hardware für den Empfang schrecken potentielle Nutzer bisher ab. Eine schnelle Klärung scheint allerdings nicht in Sicht.
Neuer Receiver oder doch nicht?
Da für den Empfang hochauflösenden Fernsehens neue technische Spezifikationen von Nöten sind, und die deutschen Privatsender gerne ein wenig mehr Kontrolle über die Nutzung ihrer Programme hätten, ist HD Genuss ohne HD+ zertifizierten Receiver nicht ohne weiteres möglich. Die für die Geräte ohne Zertifizierung angekündigten so genannten „Legacy-Module“ sind bislang nicht erhältlich, wie die Hersteller mitteilen. Hintergrund scheint ein Streit zwischen den Herstellern und Programmanbietern zu sein, zurzeit die RTL-Gruppe, die die bislang einzigen HD-Programme der Plattform RTL-HD und VOX-HD bereitstellt. Streitpunkt sind wohl Fragen um die Übernahme entstandener Kosten.
Voraussetzung: CI-Schnittstelle
Doch auch die angekündigten Module setzen eine CI (Common Interface) Schnittstelle voraus, die das Legacy-Modul aufnimmt, in dem wiederum die Freischaltkarte Platz findet. Neuere Geräte bieten oft eine CI+ Schnittstelle, Umrüstung ist hier nicht nötig. Verschiedene Hersteller kündigen nun Legacy-Module Anfang 2010 an, hinter vorgehaltener Hand wird jedoch über ein Scheitern des Projekts berichtet. Somit würde für Zuschauer mit HD-Ambitionen in jedem Fall der Neukauf eines Receivers nötig.
Bisher wenig Programme, dafür Kosten und Einschränkungen
Viel Lärm um Nichts wenn man so will, denn so richtig lohnenswert scheint der ganze Aufwand eigentlich nicht – noch nicht jedenfalls. Nur zwei Sender sind im Satellitenbouquet HD+ zu empfangen. 2010 sollen die hochauflösenden Ableger der ProSiebenSat.1 Gruppe aufgeschaltet werden, andere Programme sollen folgen. Aber auch die neuerliche Diskussion zeigen vor allem eins: Auf Kundenfreundlichkeit scheint man HD+ bisher nicht getrimmt zu haben. Probleme mit der Kompatibilität, Nutzungseinschränkungen wie Aufzeichnungssperren und eine „technische Gebühr“ von 50 € jährlich sprechen eine eigene Sprache.
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