Der Streaming-Dienst Disney+ möchte ab diesem Sommer verstärkt gegen das Teilen von Accounts vorgehen. Wie Disney-Finanzchef Hugh Johnston bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen sagte, sollen Nutzer, die ihren Account mit anderen teilen, zukünftig ein eigenes Abonnement abschließen.
Zusatzmitglieder nur noch gegen Gebühr
Bislang war es bei Disney+ ohne größere Einschränkungen möglich, den eigenen Account mit Freunden und Verwandten zu teilen. Laut Johnston plant Disney jedoch, dies ab Sommer zu unterbinden. Wer bisher als Zusatzmitglied über den Account einer anderen Person Disney+ nutzen konnte, soll dann ein eigenes Abonnement abschließen müssen.
Alternativ soll es möglich sein, Zusatzmitglieder gegen eine Gebühr hin zuzubuchen. Wie viel dies kosten wird, gab Disney noch nicht bekannt. Bei Konkurrenz Netflix kostet das Hinzubuchen von bis zu zwei Zusatzmitgliedern jeweils 5 Euro pro Monat extra.
Disney will Abonnentenzahl erhöhen
Mit den Maßnahmen gegen das Teilen von Accounts möchte Disney+ die Abonnentenzahl erhöhen, so Johnston. Noch ist unklar, wie streng das Unternehmen dabei vorgehen wird. Es ist möglich, dass Accounts nach einer Übergangszeit ganz gesperrt werden, wenn man sie weiterhin mit anderen teilt.
Bereits seit letztem Sommer bereitet Disney die Maßnahmen gegen das Account-Sharing vor. So wurden die Nutzungsbedingungen angepasst, um genau zu definieren, was erlaubt ist und was nicht. Demnach dürfen Abonnenten ihren Account nur mit Personen aus ihrem eigenen Haushalt teilen.
Vorbild Netflix
Disney orientiert sich mit dem Vorgehen gegen Account-Sharing am Marktführer Netflix. Auch dort wird mittlerweile verstärkt gegen das Teilen von Accounts vorgegangen. Netflix teste beispielsweise in einigen Ländern, Haushalte anhand von IP-Adressen zu erkennen.
Zudem führte der Streaming-Riese zuletzt die Option ein, Zusatzmitglieder gegen einen Aufpreis hin zuzubuchen. Dies dürfte auch der nächste Schritt bei Disney+ sein, sobald die Accounts von Freunden und Verwandten gesperrt wurden.
Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie künftig voraussichtlich mehr Abos benötigen, um weiterhin alle Streaming-Inhalte uneingeschränkt nutzen zu können. Die Zeit des kostenlosen Account-Sharings neigt sich dem Ende zu.
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