Die Corona-Pandemie setzt vielen Brachen zu. Die Streamingdienste profitieren hingegen, wie die aktuelle Entwicklung des Marktes zeigt. Der deutsche Pay-VoD-Markt hat im vergangenen Jahr erstmals die Grenze von 3 Mrd. Euro Umsatz erreicht.
3-Mrd-Euro-Grenze erstmals geknackt
Eine aktuelle Analyse von Goldmedia auf Basis der VoD-Ratings.com, bestätigt ein deutliches Wachstum des Pay-VoD-Marktes in Deutschland im Jahr 2020. Insgesamt konnten die Anbieter im vergangenen Jahr hierzulande einen Umsatz von 3,0 Mrd. Euro erwirtschaften. Dies entspricht einem Wachstum von 28 Prozent gegenüber den Zahlen aus dem Vorjahr 2019.
Den größten Teil des Kuchens bekommen die S-VoD-Anbieter ab. Durch die meist monatlich anfallenden Abonnementgebühren haben sie 2020 2,5 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das sind 83 Prozent des Martes. In diesen Bereich zählen unter anderem Netflix und Disney+. Die Erlöse durch den Kauf von Streaming-Videos sowie Leihvideos hinken hingegen deutlich hinterher und erreichen „nur“ ein Volumen von rund 500 Millionen Euro.
Verschiedene Gründe
Der primäre Grund für das starke Wachstum des Marktes ist vor allem in der Corona-Pandemie zu finden. Zum einen waren die Kinos aufgrund der aktuellen Lage im vergangenen Jahr weitestgehend geschlossen. Viele neue Kinofilme starten statt auf der großen Leinwand direkt im VoD-Geschäft. Somit sind die Menschen zum anderen mehr zuhause und haben damit auch mehr Zeit für den Medienkonsum. Zudem gibt es neue Anbieter auf dem Markt, z. B. Disney+, die für weitere Nachfrage und Abonnenten für die Anbieter gesorgt haben.
Der Boom des VoD-Marktes wird vermutlich ungebrochen bleiben. Auch das Wachstum soll in diesem Tempo weitergehen. Für 2021 prognostiziert Goldmedia eine Steigerung um 25 Prozent auf dann ca. 3,8 Mrd. Euro Umsatz. Abzuwarten bleibt, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickelt und wann die Kinos wieder öffnen können. Aber auch dann bleibt unklar, ob sich die gewohnte Verwertungskette durch die zahlungskräftigen VoD-Plattformen überhaupt jemals wieder in die alte und gewohnte Form zurückentwickeln wird.
Quelle: Goldmedia
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