In den letzten Jahren werden Streamingangebote immer beliebter. Fast 40 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen regelmäßig einen VoD-Dienst. Platzhirsch Netflix führt die Liste der am häufigsten genutzten Dienste an, gefolgt von Amazon Prime Video. Bald kommen auch in Deutschland weitere Anbieter wie Disney+ hinzu. Doch wie sieht eigentlich der typische Streamingnutzer aus? Sind es wirklich die jungen, ledigen Männer? Eine zusammenfassende Darstellung von Acxiom klärt auf.
Streamingdienste in Deutschland – wie sieht der typische Nutzer aus?
Immer mehr Menschen nutzen regelmäßig Streamingdienste statt des klassischen, linearen Fernsehens. Auch in Deutschland werden die Angebote der VoD-Dienste immer beliebter. Schon fast 40 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen Angebote wie Netflix, Amazon Prime Video und Co. Dabei führt Netflix mit einem Marktanteil von 36,4 Prozent die Top-Ten der Anbieter auch hierzulande an. Auf Rang 2 logiert Amazon Prime Video mit 30,3 Prozent. Bald kommt mit Disney+ ein weiteres Angebot mit großem Potential auf den deutschen Markt. Zeit, sich einmal damit zu beschäftigen, wer eigentlich der typische Nutzer der Streamingangebote ist.
Gilt der Leitsatz „männlich, ledig, jung“ hier auch weiterhin, oder haben sich die Sehgewohnheiten geändert und neue Benutzergruppen entdecken die Angebote für sich? Der führende Dienstleister in Sachen Daten, Analysen und Software-as-a-Service-Lösungen Acxiom hat sich einmal genauer mit den Nutzern von Streaming-Angeboten auseinandergesetzt und die Ergebnisse zusammengefasst. Grundlegend für die Ausführungen ist der B4P-Report 2019.
Der typische Nutzer von Streamingdiensten in Deutschland ist …
… männlich, jung, aber nicht unbedingt ledig. Analysiert man die soziodemografischen Daten der Netflix- und Amazon-Prime-Nutzer, stellt man fest, dass tatsächlich mehr Männer als Frauen Video on demand schauen, wobei der Anteil der männlichen User bei Amazon Prime höher ist als bei Wettbewerber Netflix. Am stärksten ist die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen vertreten. Insgesamt gesehen, verteilen sich die meisten Nutzer auf einer Spanne zwischen 14 und 49 Jahren. Interessant ist, dass die Mehrheit der Nutzer ein recht hohes Bildungsniveau, also Abitur und höhere Ausbildungsabschlüsse hat.
Ledig allerdings muss man nicht sein, um als typischer Streamingdienst-User zu gelten. Es gibt zwar viele Singles, aber immerhin sind auch 50 Prozent verheiratet. Weiterhin bemerkenswert ist auch das Einkommensniveau der Konsumenten von Streaming-Inhalten. Das mittlere Haushaltseinkommen liegt bei 3.000 Euro aufwärts, das persönliche Nettoeinkommen mehrheitlich bei über 2000 Euro. Eine Ausnahme bilden hier Schüler und Studenten, die noch über kein eigenes Einkommen verfügen.
Streaming-User nach der Marktsegmenttypologie von Acxiom
Nimmt man diese Erkenntnisse und passt sie in das Marktsegmenttypologie Konzept von Acxiom Personics ein, ergibt sich folgendes für den typischen Streaming-Nutzer in Deutschland:
- Er ist jung und befindet sich in der Berufeinstiegsphase.
- Er ist jung und in Ausbildung.
- Er ist kinderlos und aktiv.
- Er ist Midlife-Single und gut situiert.
- Es ist eine junge Familie der Mittelschicht.
Es ist also nicht ein Typ, sondern vielmehr kann man zwei grobe Typen feststellen. Einerseits junge und gebildete Paare sowie Singles in der Berufsanfangs- oder Ausbildungsphase, ebenso andererseits die jungen Familien mit Kindern, die sich in der Anfangsphase der Familienbildung befinden.
Regional betrachtet, kommt Acxiom zum Ergebnis, dass die ostdeutschen Bundesländer unterrepräsentiert sind. Hier könnte das Einkommensniveau eine Rolle spielen. In Städten ab 50.000 Einwohnern und Großstädten ab 500.000 Einwohnern wohnen mehr Streaming-Nutzer als auf dem Land. Ein möglicher Grund könnte die bessere Versorgung mit schnellem Internet in den Städten sein, die ein flüssiges Streamen überhaupt erst möglich macht.
Streaming-Nutzer und ihre Fernsehgewohnheiten
Wer streamt, schaut weniger lineares, klassisches TV, nutzt aber auch gern das Online-Angebot der Mediatheken. Auch die Art der Inhalte, die konsumiert werden, wurde analysiert. Dabei ist auffällig, dass Romantikserien und Schlagersendungen deutlich weniger gesehen werden als beispielsweise Thriller, Drama, Horror und Action sowie Wissensendungen, Comedy, Castingshows sowie Rock- und Popmusik.
Freizeitgestaltung und Interessen der typischen Streamer
Zuletzt schaute man sich auch die Freizeitgestaltung und spezielle Interessen, vor allem die technischen, der Streamer an. Danach hat der typische VoD-Dienst-Nutzer eine hohe, technische Affinität. Die Haushalte sind meist frühzeitiger als andere mit technischen Innovationen aus der Unterhaltungselektronik ausgestattet.
In seiner Freizeit geht der Streamer besonders gern ins Fitnessstudio oder betätigt sich anderweitig sportlich. Es wird gern Musik gehört, soziale Medien werden häufig genutzt und auch unterwegs ist der typische Streamingdienst-Nutzer gern online aktiv. Wichtig sind dem Netflix- und Amazon-Prime-Nutzer ein großer Freundeskreis, Individualität, Selbstverwirklichung und Spaß. Haben Sie sich erkannt?
Quelle: Acxiom
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