Das Erste hat in diesen Tagen wieder mit einigem Gegenwind zu kämpfen. Die steuerähnlichen GEZ-Gebühren sorgen vielerorts für Unverständnis. Da kommt eine Studie über die große Bedeutung von Fernsehen gerade recht. Die unbestrittene Qualität der Öffentlich-Rechtlichen bei Nachrichtensendungen wird als Argument vorgebracht.
Hinter der höflich klingenden Bezeichnung „Rundfunkbeitrag“, verantwortet von dem „Beitragsservice“, verbirgt sich der bekannte alte Wein in neuen Schläuchen. Die vormalige GEZ (Gebühreneinzugszentrale) versucht ihr ramponiertes Image mit Euphemismen zu kitten. Doch da Worte Luft sind, müssen auch Fakten und echte Mehrwerte auf den Tisch. Eine allgemein anerkannte Paradedisziplin des öffentlich-rechtlichen (ÖR) Fernsehens sind und bleiben informierende Programme. Die nun präsentierte Studie ARD-Trend 2012* stellt insbesondere die Bedeutung der Tagesschau heraus.
Fernsehen mit großem Abstand vor dem Internet
Tägliche Informationen werden von 88 Prozent der Befragten bevorzugt über das Fernsehen bezogen. Es folgen die Tageszeitung (69 Prozent) und das Radio (66 Prozent). Das Internet liegt abgeschlagen bei 52 Prozent. Hier wurde offenbar die Fähigkeit als Trägermedium von Videoinhalten, wie bei IPTV, nicht berücksichtigt oder dem herkömmlichen Fernsehen zugerechnet. An Themen trifft die nationale Politik auf das größte Interesse (80 Prozent). Hohe Nachfrage erzeugen auch das Wetter (79 Prozent) und regionale Themen (74 Prozent). Doch Gesundheitsthemen (69 Prozent) sowie Naturkatastrophen und Umweltschutz (je 66 Prozent) erreichen ebenfalls noch große Aufmerksamkeit. Wirtschaft (56 Prozent) und Sport (52 Prozent) sind fast nur für die Hälfte der Zuschauer relevant, während Verkehrsunfälle (34 Prozent) und Prominente (28 Prozent) nur von jedem dritten Konsumenten gewünscht sind.
Renommee der Tagesschau unantastbar
Gefragt nach den „besten Nachrichten im deutschen Fernsehen“, entscheidet sich das Publikum zu 71 Prozent für ARD-Produktionen. Laut ARD handelt es sich hierbei um einen Höchstwert seit den 17 Jahre lang andauernden Trenduntersuchungen. Das gleiche gilt für die Inhalte des ZDF (55 Prozent). Erst auf dem dritten Platz erscheint RTL mit 29 Prozent. Die Dritten der ARD sind mit 20 Prozent noch merklich vor Sat.1 (zwölf Prozent). Das Erste dominiert zusätzlich bei allen Altersgruppen mit den „besten Nachrichten.“ Ein Pfund zum Wuchern ist die hohe Glaubwürdigkeit der Tagesschau. Bei widersprüchlicher Informationslage, in unterschiedliche Medien und Sendungen, würde die Hälfte der Zuschauer den Aussagen der „ersten“ Nachrichtensendung vertrauen. In respektvoller Distanz kommen „heute“ (ZDF) mit 18 Prozent, „RTL aktuell“ (13 Prozent) und die „Sat.1 Nachrichten (neun Prozent).
* TNS Infratest führte die Interviews im Auftrag der ARD Anfang November bis Anfang Dezember 2012 mit 3.054 deutsch-sprachigen Bundesbürgern ab 14 Jahren. Die Studie ist repräsentativ.
Quelle: ARD
Quelle: ARD
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