TV 2.0 – das Fernsehen der neuen Generation macht Sie vom Zuschauer zum Programmdirektor!
Die TV-Landschaft verändert sich langsam, aber stetig und unaufhaltsam. Auch wenn es die Spatzen längst von den Dächern pfeifen, eine Definition des sogenannten TV 2.0 fällt nicht leicht. Am einfachsten ist es wohl, den Anspruch and TV 2.0 festzuhalten: Jeder Inhalt soll zu jeder Zeit mit jedem Gerät und überall konsumiert werden können. Oder anders ausgedrückt entspricht TV 2.0 genau dem, was der Konsument sich heutzutage wünscht: Die völlige Freiheit genießen, auch beim Fernsehprogramm!
Es gibt neue Entwicklungen im TV-Sektor – aber bis diese den Markt durchdringen, braucht es noch einige Jahre!
An der „Digital Hollywood“ Konferenz in New York zeigte sich, dass dies für die treibenden Kräfte hinter der Entwicklung der TV 2.0-Welt besonders wichtig ist. Sie beobachten das Konsumverhalten genau, denn dieses bestimmt heute das Marktverhalten und das Angebot! Dabei ist es aber entscheidend, der aktuellen Technologie immer einen Schritt voraus zu sein und das Nutzerverhalten dafür zu antizipieren.Das TV-Erlebnis der Zukunft – Google TV vorne mit dabei
Ein zentrales Anliegen der Branche ist es, dass man die Möglichkeiten des Internets auf die Mattscheibe bringt. Personalisierung, Navigation und Suchfunktionen stehen dabei im Zentrum. Google hat dies erkannt und bietet mit Google TV bereits in diesem Jahr in den USA spannende Möglichkeiten.„Wenn der Browser auf den TV kommt, ist das ein nicht mehr stoppbares Ding“, sagt Ashish Arora, Vice President & General Manager der Logitech Digital Home Group. Logitech ist auch einer der Launchpartner von Google TV. Natürlich gehört zu einer solchen Plattform ein reichhaltiges Ökosystem an Anwendungen und Möglichkeiten. Deshalb hat Google Tausende seiner Boxen an Entwickler verteilt, damit diese rasch Erfahrungen sammeln können und der Plattform zum Durchbruch verhelfen.
Das Programm wird individualisiert und wandert über alle Bildschirme
Die Idee des TV 2.0 geht im Endeffekt soweit, dass man von einer einzigartigen Auslegung des Fernsehprogramms ausgehen kann. Jeder Endverbraucher wird dabei individuell betrachtet und mit dem für ihn perfekten Fernsehprogramm bedient. Eine Personalisierung des Fernsehens wird damit zur Norm, den Nutzungsgewohnheiten des Konsumenten wird bestmöglich Rechnung getragen.Längst will dieser nicht nur zu Hause Unterhaltung genießen, sondern auch unterwegs auf seinem Mobiltelefon oder Laptop. „Video wird sich von einem Screen zum nächsten bewegen!“, bestätigt Darren Hermann, Gründer von Varick Media Management. Dazu gehört auch, dass man von überall her Zugang zu seiner „Kommandozentrale“ hat, um zum Beispiel aus der eigenen Videothek Inhalte abzuspielen.
Das Fernsehen am Smartphone ist heute bereits ansatzweise möglich, die Unternehmen müssen aber noch Erfahrungen sammeln, dies zu monetarisieren. Dafür bieten sich grundsätzlich drei Businessmodelle an, nämlich 1. Werbung, 2. Transaktionen und 3. Abos.
Werbung – bewährte TV Werbung muss künftig den digitalen Medien weichen
Diese Entwicklung hat auch zur Folge, dass sich das Werbebudget von der klassischen TV-Werbung verstärkt Richtung digitale Medien verlagert. Noch ist der Anteil der verlagerten Budgets gering, doch wird sich dieser über die nächsten Jahre weiter massiv ausbauen.Der Panelmoderator Patrick Moorhead gab eine Anekdote zum Besten, wo ihm ein Marketingverantwortlicher eines großen Konzerns sagte: „Wenn Du mir das Problem mit der Lokalisierung der Werbeanzeigen löst, transferiere ich das Budget von 25 Millionen USD von der klassischen Radiowerbung zu den digitalen Medien!”
Lokalisierte Werbung, die den Aufenthaltsort und Kontext des Konsumenten berücksichtigt, ist definitiv ein heißes Thema – sei es am Computer oder auf dem Smartphone. Diese Werbung ist in der Regel viel relevanter und führt zu besseren Resultaten als die nach dem Gießkannenprinzip verteilten Spots. Aber Achtung, es kann auch daneben gehen!
Steve Minichini, verantwortlich für den Bereich „Interactive Marketing“ bei TargetCast tcm, ist folgendes passiert: Auf seinem iPhone wollte er mit der dreijährigen Tochter eine Lernapplikation nutzen, die über Werbung finanziert wird. Als er diese aufstartete, wurde eine Vorschau zum Horrorstreifen „Saw 3D“ gezeigt! Dies zeigt, dass die Unternehmen im Umgang mit den neuen Möglichkeiten noch einiges lernen müssen …
Die Kosten (CPM) für Online Werbung sind um einiges tiefer als auf dem Web, zudem bieten sich online mehr Möglichkeiten zur Lokalisierung und zur Wahl der demografischen Zielgruppe. „Digitale Medien haben jede Branche durchdrungen, Geschäftsmodelle verändern sich. Digitale Werbung bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel können die Benutzer mit den Inhalten interagieren“, sagt Darren Hermann.
Auch 3D Fernsehen und Social Media gehören zum TV-Erlebnis der Zukunft
„Das Web bietet tolle Möglichkeiten, um Ideen auszutesten – sozusagen als Inkubator“, meint auch der Senior Director von msnbc.com, Mark Marvel. Dazu gehören auch die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke!Studien haben gezeigt, dass viele Leute vor dem TV sitzen und gleichzeitig andere Geräte wie das Mobiltelefon und vereinzelt auch den Laptop nutzen. Menschen nutzen diese sozialen Netzwerke, um relevante Inhalte zu entdecken und sich mit Ihrem Umfeld auszutauschen. Die ersten Ansätze der Verbindung von sozialen Medien und TV sind bereits zu beobachten und vielversprechend, jedoch gibt es auch hier noch viel zu lernen.
Dass auch 3D-Filme auf dem Vormarsch sind, ist ein offenes Geheimnis. Die großen Studios investieren Hunderte an Millionen in neue Blockbuster, die Kinos rüsten auf und auch 3D für den Heimgebrauch ist erschwinglich geworden.
Doch es gibt ein paar Stolpersteine in der dritten Dimension. So gibt es vergleichsweise wenige Inhalte in 3D, und die Produktionskosten sind sehr teuer. Wenn ein Film digital produziert wird (bspw. Animationsfilme), kann der relativ einfach auch in 3D gerendert werden. Einen herkömmlichen Featurefilm in 3D zu machen stellt aber ganz andere Anforderungen.
Der amerikanische Sportsender ESPN strahlt zum Beispiel verschiedene Sportevents in 3D aus, hat dafür aber eine komplett eigene Crew vor Ort – zur bereits bestehenden Mannschaft für die reguläre Ausstrahlung! Auch die heute noch nötigen 3D Brillen sind für viele Leute störend. Wer jedoch 3D mit großem Enthusiasmus aufgreift ist die Gemeinde der Gamer!
Gaming – ein Spaß für die ganze Familie
„Die XBox von Microsoft ist die 5. größte Settop-Box“, sagt Lori H. Schwartz, Chief Technology Catalyst der McCannWorldgroup. Microsoft hat das längst erkannt und nicht nur mit der Spielkonsole das Gerangel um die Vorherrschaft im Wohnzimmer eingeläutet.„Die XBox bietet interaktive Unterhaltung – persönlich (bspw. Einstellungen werden gespeichert), sozial (bspw. mit Video Chat und Vorschlägen von anderen Benutzern) und vernetzt (bspw. mit anderen Geräten im Wohnzimmer, eigenen Inhalten oder mit der „Cloud“)“, erläutert Ginny Musante, Trade Marketing Group Manager bei Microsoft Entertainment & Devices Advertising.