„Für uns ist IPTV der technisch überlegene Übertragungsweg“ - IFA-Interview mit Malte Reinhardt (Telekom)
Malte Reinhardt: Absolut. Das Jahr ging mit der Sky-Kooperation schon gut los. Das war für uns besonders wichtig, weil es um die Erhaltung der Bundesliga-Übertragungen ging. Wir haben dabei einen tollen Deal ausgehandelt, sodass unsere Kunden das Paket noch ein Jahr lang zum bisherigen Preis beziehen können. Und: Wir konnten die interaktiven Funktionen erhalten – und damit auch das wichtige Feature der persönlichen Konferenz.
Pünktlich zur IFA folgt nun die Zusammenarbeit mit der RTL-Gruppe, deren Sender in unserem HD-Portfolio noch fehlten. Auch wenn es etwas länger gedauert hat, so sind wir doch sehr stolz, dass wir uns im Grunde doch sehr schnell über ein Gesamtpaket einigen konnten, das sowohl die HD-Sender als auch die Pay-TV-Programme von RTL umfasst. Zudem haben wir RTL auch bei Entertain To Go integrieren können.
Malte Reinhardt: Generell verzeichnen wir ein kontinuierliches Wachstum der Kundenzahlen bei Entertain. Wir gehen auch davon aus, dass die jüngste Erweiterung des HD-Portfolios dazu führt, dass wir weiter Kunden gewinnen. Generell verfolgen wir aber einen langfristigen Fahrplan bei den Kundenzahlen. Unser Ziel ist es, bis 2015 die Marke von drei Millionen Kunden zu knacken. Dazu tragen auch Sky und die RTL-Sender bei. Ohne die Bundesliga könnten wir dieses Ziel nicht ohne weiteres erreichen.
Malte Reinhardt: Die Kooperation ist sowohl für die Telekom als auch für Sky notwendig gewesen. Sky hat in die Rechte investiert und ist daran interessiert, unsere zwei Millionen Kunden zu erreichen. Und wir wollten unseren Kunden selbstverständlich weiterhin Bundesliga-Fußball bieten. Für uns ist IPTV der technisch überlegene Übertragungsweg – deshalb sind wir sehr glücklich, dass wir die von uns etablierten, interaktiven Funktionen wie die Blitztabelle und die persönliche Konferenz auch bei Sky erhalten konnten und diese unseren Kunden auch künftig anbieten können.
Malte Reinhardt: Entertain To Go ist ein hoch innovatives Produkt, das konvergente Nutzungsszenarien sowohl über alle Endgeräteklassen wie PCs, Laptops, Tablet-PCs und Smartphones auf diversen Betriebssystemen, als auch das übergreifende Zusammenspiel mit unserem Entertain-TV-Angebot beinhaltet. Wir sind vor kurzem im WLAN zu Hause gestartet und der nächste Schritt wird natürlich sein, das Angebot auch über Mobilfunk und weitere WLAN-Netze verfügbar zu machen. Daran arbeiten wir bereits.
Das ist nicht nur eine technische Herausforderung, auch die Rechtethematik ist außerordentlich komplex: Teilweise verfügen die Sender selbst nicht über die Nutzungsrechte für alle heute möglichen Distributionswege. Viele Filme aus unserer Online-Videothek können wir bei Entertain to Go bereits im Mobilfunknetz anbieten, weil wir die Rechte direkt mit den Film-Studios verhandelt haben. Das zeigt, dass es technisch bereits möglich ist – sofern alle rechtlichen Angelegenheiten geklärt sind.
Malte Reinhardt: Ich glaube, beides ist attraktiv. Entscheidend ist die flexible Nutzung. Wenn ich mein Lieblingsprogramm auf dem Balkon, in der Küche, im Park, am Flughafen oder in der Bahn genieße, ist es egal, ob es linear oder auf Abruf bereitgestellt wird. Ausnahme bleiben natürlich klassische Live-Events, wie zum Beispiel Sportübertragungen.
Malte Reinhardt: Für noch mehr Komfort bei Entertain sind sowohl neue Komprimierungs-Technologien, als auch der Netzausbau und die Erhöhung der Geschwindigkeit wichtig. Hier können sich die Entertain- und Telekom-Kunden in den nächsten Jahren dank Glasfaserausbau und dem Einsatz der Vectoring-Technologie über Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s freuen.
Malte Reinhardt: Wir arbeiten derzeit an unserem eigenen Social TV Angebot, das wir auf der IFA auch erstmals vorgestellt haben. Das Feature wird in die Remote App integriert und bietet direkten Zugriff auf soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Das werden wir noch dieses Jahr kostenlos für alle unsere Kunden anbieten. Es ist ein großer Wettbewerbsvorteil für uns, den vorhandenen Rückkanal zu nutzen und dementsprechend interaktive Angebote weiter voranzutreiben.
Malte Reinhardt: Die App erkennt, welches Programm Sie schauen und sammelt automatisch Posts und Tweets zum jeweiligen Thema. Diese werden Ihnen dann angezeigt und Sie können sich direkt aus der App heraus an der Konversation beteiligen. Das alles findet auf dem Second Screen statt – auf dem TV läuft das TV-Programm wie gewohnt weiter.
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