„IPTV in exzellenter Qualität über LTE“ – Interview mit Dhananjay Mirchandani und Dirk Ellenbeck (Vodafone) auf der Cebit 2013
Der Mobilfunkanbieter Vodafone bietet mit Vodafone TV seit geraumer Zeit einen eigenen IPTV-Service an. Auf der Cebit in Hannover trafen wir uns mit Dhananjay Mirchandani, Hauptverantwortlicher das IPTV-Angebot und Vodafone-Sprecher Dirk Ellenbeck, um über das Fernsehangebot des Unternehmens zu sprechen. Passend zur Cebit fragten wir dabei vor allem nach den Möglichkeiten der Verbreitung des IPTV-Services Vodafone TV über den Mobilfunkstandard LTE – und erhielten interessante Einblicke.
Dhananjay Mirchandani: Wir führen in der Tat aktuell einige Tests mit Livesendungen von den privaten Sendeanstalten im sehr, sehr kleineren Umfeld durch. Die Qualität ist natürlich angesichts der Verfügbarkeit von LTE und der Datenraten eine exzellente. Die Frage ist aber: Wie sieht das Geschäftsmodell dahinter aus? Wer zahlt welchen Bestandteil? Die Rechteinhaber haben einen Anspruch auf die inkrementelle Monetarisierung, die Kunden haben aber eine begrenzte Zahlungsbereitschaft für diese Dienste. Ich glaube, es ist keine rein technische Frage, sondern eher eine Frage des Geschäftsmodells in dieser Dreiecksbeziehung zwischen Netzbetreiber, Kunde und Rechteinhaber. Und bis sich das nicht klären lässt, wird das glaube ich für eine gewisse Zeit immer noch ein Testfeld bleiben.
Dhananjay Mirchandani: Absolut korrekt. Es gibt bereits weitere Entwicklungen für LTE, wie das Protokoll eMBMS (Evolved Multimedia Broadcast/Multicast Service). Es versetzt das Netz dazu in die Lage, Point-to-Multipoint-Verbindungen aufzubauen, insbesondere für Videostreams. Das wird von Verizon in den USA getestet und auch bei Vodafone hausintern untersucht. Die Technologie ist hier also nicht der limitierende Faktor.
Dirk Ellenbeck: Ich würde nicht von besser sprechen. Über solche Technologien wie LTE haben wir jedoch die Möglichkeit, dem Kunden das Programm zur Verfügung zu stellen. das er haben möchte. Wenn sich mehrere Personen im gleichen Bereich aufhalten, die zur gleichen Zeit die gleiche Sendung schauen wollen, ist auch das dann dank dieser Technologie kein Thema mehr. Nicht jeder einzelne braucht den kompletten Stream, sondern der Datenstrom wird für mehrere Empfänger gleichzeitig zur Verfügung gestellt, ohne dass die mehrfache Datenmenge dafür anfällt. Und dank LTE haben sie natürlich nicht nur extrem hohe Downloadgeschwindigkeiten, sondern auch viel geringere Latenzzeiten als bisher bei anderen Mobilnetztechnologien. Echtzeitanwendungen werden nun damit möglich. DVB-T ist halt ein reines One-to-many-Programm das zu festen Sendezeiten ausgestrahlt wird und bei dem Sie keinen Einfluss darauf haben, wann Sie etwas schauen können. Über LTE können Sie hingegen tatsächlich genau das TV-Programm dann sehen, wann Sie es möchten.
Dhananjay Mirchandani: Das sehen wir etwas differenzierter. Es kommt darauf an, in welches demographische Segment Sie hineinschauen. Fakt ist, dass die lineare Nutzung sehr stabil bleibt, über die Jahre hinweg. Da von einem Bruch oder von einer Trendwende zu sprechen, ist glaube ich verfrüht, ich würde sogar sagen falsch zu diesem Zeitpunkt. Nichts destotrotz ergänzen On-Demand–Anwendungen die lineare Nutzung und in der Tat. Wie Herr Ellenbeck das eben ausgeführt hat, hat LTE in diesem Zusammenhang gegenüber DVB-T eindeutige Vorteile, insbesondere in der mobilen Anwendung.
Dhananjay Mirchandani: Es sind neue Sachen in Arbeit, unter anderem natürlich auch der Ausbau des Senderportfolios. Wir würden jetzt aber das Überraschungsmoment ruinieren, wenn wir ihnen im Rahmen dieses Gespräches die Details preisgeben. Unsere Kunden können sich darauf freuen, dass sich das Produkt des Senderportfolios, aber auch die Funktionalitäten weiterentwickeln werden.
Dirk Ellenbeck: Ich denke die vergangenen Monate seit der erfolgreichen Einführung von Vodafone TV haben gezeigt, dass wir längst nicht mit dem was wir haben aufhören, sondern dass wir immer wieder die Inhalte erweitern und neue Programme bringen.
Dhananjay Mirchandani: In den nächsten Monaten.