Test zu IPTV & Streaming über LTE: Top oder Flop?

Kann man in der Praxis auch ohne DSL übers Internet fernsehen?


Fernsehen über LTE/5G - was ist schon möglich?
Egal ob Filme, Serien oder rein lineares TV – Fernsehen über den Internetzugang gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Zahlreiche Anbieter buhlen um neue Kunden und machen Kabel- und Satellit zunehmend Konkurrenz. Voraussetzung ist „nur“ ein schneller Internetzugang. Doch genau daran mangelt es vielerorts in Deutschland bekanntlich noch.

Daher drängt sich die Frage auf, wie gut funktioniert eigentlich Streaming und IPTV über Funk – sprich schnelles LTE? Heimtarife per LTE versprechen fast flächendeckend eine schnelle Alternative zu DSL & Co. Die Redaktion von IPTV-Anbieter.info hat den Test gemacht. Wie gut sind die Funkflatrates schon? Klappt das ohne Ruckler und wie gut ist die Qualität, wie hoch der Datenverbrauch? Dies und mehr hier im großen Themenspezial zu TV via LTE/5G.

TV über stationäres LTE von Vodafone sehen

TV über stationäres LTE von Vodafone sehen | Bild: IPTV-Anbieter.info


Funk als Alternative zu (V)DSL & Co.

Laut dem letzten Breitbandreport des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (PDF), liegt die Versorgung mit schnellen, leitungsgebundenen Internetzugängen über 16 MBit bereits bei mindestens 98,5 Prozent. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass noch rund 1,5 Prozent bzw. 600.000 Haushalte kein Fernsehen übers Internet in angemessener Qualität (bzw. überhaupt nicht) nutzen können. Besonders prekär die Situation auf dem Land, wo die Quote sogar bei nur 94,1 Prozent liegt.

Doch es gibt eine vermeintlich einfache Lösung, glaubt man den Mobilfunkanbietern. Die vormals als Notlösung gedachten Heim-Internetzugänge per LTE, haben sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer ernstzunehmenden Alternative für Festnetz-Internet gemausert. Nicht nur, dass erste Kinderkrankheiten längst beseitigt wurden. LTE für Zuhause überflügelt in Punkto Geschwindigkeit sogar schon die meisten VDSL-Zugänge und kommt teils sogar an Glasfaser-Niveau heran. Das Gigabit ist auch hier zum greifen nah und wird spätestens mit dem 5G-Ausbau in den kommenden Jahren weitflächig Realität werden.

Gigacube als Internetanschluss für Streaming TV und zum Browsen

Gigacube als Internetanschluss für Streaming TV und zum Browsen | Bild: IPTV-Anbieter.info


Auch beim größten, bisherigen Malus- und Kritikpunkt schwindet langsam die Schlagkraft! Denn Heimlösungen per LTE waren bis ca. 2019 stets volumenbegrenzt. In den Anfangsjahren standen maximal 50 GB monatlich zur Verfügung. Heute bieten diese Tarife im Schnitt 50-100 GB – einige Angebote locken mit 200 oder mehr. Es gibt sogar einige Premium-Tarife mit unlimitiertem Datenvolumen, so dass es praktisch keinen Nachteil mehr gegenüber kabelbasierten Zugängen gibt – sofern man den Faktor Stabilität zunächst ausblendet. Doch dazu später mehr.

Beste Voraussetzungen also für datenintensive Dienste, wie Video-Streaming in HD oder gar Ultra-HD. Moderne LTE- bzw. 5G-Tarife für daheim stellen genug Datenrate und Volumen zur Verfügung. Welche Anbieter es gibt und was das kostet, verraten wir unter Punkt 5.

3. Fernsehen, Serien und Filme übers Internet: Die Möglichkeiten

Beim Thema „Fernsehen über Internet“ muss man zunächst zwischen zwei grundlegenden Arten differenzieren. Variante 1 liefert dem Nutzer das herkömmliche, lineare TV-Programm von ARD, ZDF oder RTL über die Internetleitung auf das Endgerät der Wahl – also Fernseher, Tablet, Smartphone oder PC. Variante 2 überträgt auf Abruf (daher „on Demand“) Filme, Serien, Dokus auf das gewünschte Medium.

3.1 Streaming TV | Variante 1

Lange Zeit kam das Fernsehprogramm nur über Antenne oder Satellit in die Haushalte. Später kamen noch Kabel-TV und schließlich mit steigender Durchsatzrate auch das Internet hinzu. Heute gibt es eine Vielzahl von Anbietern welche per Internetstreaming das Live-Fernsehprogramm bereitstellen. Wahlweise an mobilen Endgeräten oder dem Fernseher. Hier sind insbesondere Zattoo, Joyn, Waipu und Magenta-TV (App) zu nennen. Bei all diesen Angeboten erfolgt die Auslieferung „over the top“ (daher teils auch OTT-TV genannt). Das bedeutet, dass man seinen Internetzugang bei jedem beliebigen Anbieter haben kann.

Streaming am Smartphones per Heim-LTE Zugang per WLAN

Streaming an einem Handy | Bild: IPTV-Anbieter.info


3.2 Streaming Video bzw. "on Demand" | Variante 2

Besonders seit dem Siegeszug des US-amerikanischen Anbieters „Netflix“, gewinnt die zweite Variante des Internetfernsehens immer mehr an Bedeutung und schickt sich sogar an, dass klassisch lineare TV langsam zu verdrängen. Nutzer bzw. Abonnenten können jederzeit alle gebotenen Inhalte abrufen. Die schier unendliche Vielfalt und zahllose, spannende Eigenproduktionen, die es nicht im „normalen TV“ gibt, machen Video on Demand so reizvoll. Besonders für Serienjunkies! Die populärsten Anbieter sind das schon erwähnte Netflix, Amazon Prime Video, Disney+, Paramount und Rakuten.

3.3 IPTV | noch nicht (ausschließlich) über LTE bzw. 5G erhältlich

Bei „IPTV“ hingegen, wird das Programm nur an Kunden ausgeliefert, die auch einen Breitbandzugang beim IPTV-Anbieter selbst haben. Aktuell gibt es drei große Anbieter derart in Deutschland – namentlich Vodafone (Giga-TV Net), Sky (Sky Q), Deutsche Telekom (Magenta TV), sowie 1&1 (1&1 HD TV). Deren Nutzung ist bislang nicht über LTE bzw. 5G möglich (einzig Magenta-TV gib es auch mit Hybrid), so dass wir uns folgend auf Streaming TV- & Video beschränken!

"Echtes" IPTV gibt es bislang nur im Festnetz. Streaming TV ist hingegen auch per LTE möglich ...

4. Breitbandinternet als Grundlage

Grundvoraussetzung ist stehts ein leistungsstarker Internetzugang. Wie schnell die Leitung netto mindestens sein muss, hängt einerseits vom gewählten Dienst/Anbieter ab und von der gewünschten Qualität. Zudem könnte relevant sein, ob mehrere Haushaltsmitglieder (ggf. auch gleichzeitig) fernsehen möchten. Dann muss die Mindestdatenrate entsprechend der Teilnehmer multipliziert werden. Generell gilt: Desto schneller der Anschluss ist, desto besser. Ausreichend Qualität und Stabilität sind im Schnitt ab 25 MBit zu erwarten (einzelner Stream).

4.1 Mindestdatenraten der Streaming-Anbieter unterscheiden sich teils stark

Jeder Anbieter setzt andere Mindestlimits an den Internetzugang. Daher haben wir für die wichtigsten TV- und Streamingangebote alle nötigen Werte für Sie zusammengetragen. Jeweils für SD, HD und Ultra HD-Qualität. Diese sollten aber wirklich als Untergrenze angesehen werden.

Mindestdatenraten Netflix Amazon Joyn Zattoo Waipu MagentaTV (Stream)
SD-Qualität 0,5 - 3 MBit 0,9 MBit/s 6 MBit/s 0,5 - 3 MBit/s 6 MBit/s n.v.
HD-Qualität 5 MBit 3,5 MBit/s 10 MBit/s 5 - 8 MBit/s 16 MBit/s 6 MBit/s
Ultra HD 25 MBit 15 MBit/s n.v. n.v. n.v. 25 MBit/s (extern)

Wie schnell ist Ihr Internetzugang? Jetzt hier Speedtest machen!

5. Anbieter für Heim-Tarife via LTE/5G im Überblick

Kommen wir nun zu den möglichen Angeboten. Prinzipiell gibt es LTE-Lösungen für daheim schon ab rund 20-30 Euro monatlich. Angeboten von congstar (Homespot), Dt. Telekom (Speedbox), O2 Teleónica (Homespot) sowie Vodafone (Gigacube). Allerdings ist dann das enthaltene Datenvolumen etwas zu gering für die tägliche Nutzung von Netflix oder Live-TV. Wie hoch der Datenverbrauch ausfällt, erfahren Sie weiter unten in unserem Test ab Punkt 6.

Wir empfehlen bei täglichem Einsatz mindestens 200 GB monatlich – besser sogar 250 GB. Bei Magenta TV (z.B. per Dongle oder App) würde dies in etwa 2 Stunden Fernsehen am Tag entsprechen oder rund 1,5 Stunden Amazon Prime Video täglich in HD. Wer sogar auf Ultra HD nicht verzichten möchte oder im Schnitt jeden Tag mehr fernsieht, benötigt hingegen wahrscheinlich einen unlimitierten LTE-Tarif.

5.1 Ideal: Tarife mit unendlich viel Volumen

Gänzlich unlimitierte 5G- bzw. LTE-Tarife für den stationären Gebrauch werden zurzeit von O2 und Vodafone angeboten. Der Telekom-Tarif „MagentaMobil Speedbox L“ für 74.95 € bietet "nur" 400 GB ist also nicht unlimitiert und wurde daher nicht berücksichtigt. Congstar begnügt sich noch mit limitierten Offerten.

Bis auf O2´s Angebot, rangieren aber alle Angebote teils deutlich über 50 €. ist eigentlich als 5G-Anschluss konzipiert und benötigt zum Betrieb natürlich ein 5G-fähiger Router (aber kein Muss!). Vodafone bietet sein unlimitiertes Angebot "Gigacube Zuhause Unlimited" immerhin für 64.99 €.

O2 verlangt für „Home per Homespot“ hingegen nur (ab) 34.99 € monatlich. Inklusive Festnetzflat wohlgemerkt und ohne Datenlimit! Ein echtes Schnäppchen also.

unlimitierte 4G Heim-Tarife Vodafone O2 Telefónica
Tarifbezeichnung Gigacube ZH Unlimited Home via LTE/5G
Datenrate bis zu 500 MBit/s 100 MBit/s
Upload bis zu 50 MBit/s 40 MBit/s
Datenvolumen ja unlimitiert ja unlimitiert
5G-fähig ja ja
Telefonanschluss nein ja
nutzbar bundesweit vorgegebene Adresse
Auch im EU-Ausland? nein nein
unsere Wertung 5 Sterne 5 Sterne
Kosten pro Monat 64.99 € ab 34.99 €
zum Angebot » zum Gigacube » zu O2 Homespot

5.2 Unlimitierte Smartphone-Tarife nicht geeignet für Router

Wer jetzt auf die Idee kommt, einen der Smartphone-Tarife ohne Datenlimit einfach in den heimischen LTE-Router einzulegen, sollte einen Blick in die AGB der Anbieter werfen. Diese schließen nämlich allesamt diesen Nutzungsweg aus. So heißt es z.B. bei der Dt. Telekom „Soweit nicht ausdrücklich vereinbart, ist in Tarifen mit pauschal abgegoltenen Datenvolumen ohne Bandbreitenbeschränkung die Nutzung der SIM-Karte/des eSIM-Profils in Routern nicht zulässig.“. Das bedeutet nicht, dass es nicht funktioniert. Möglich ist aber, dass der Provider dies bei häufigem Einsatz entdeckt und eine Sonderkündigung ausspricht.

6. Test zum Datenverbrauch: Wie viel Volumen kostet 1 Stunde IPTV/Streaming?

Wer sich für einen der günstigeren LTE-Tarife mit begrenztem Datenkontingent entscheidet, muss natürlich etwas „haushalten“ und wissen, wie viel jede Stunde Streaming vom wertvollen Monats-Datenbudget kostet. Der Verbrauch hängt zum einen von der Qualität (Kompressionsgrad / Videocodec) und der Auflösung (HD/UltraHD) ab. Jeder Streaminganbieter wählt hier etwas andere Grundkonfigurationen. Zudem werden die Qualitätsparameter auch automatisch, je nach Leistungsfähigkeit des Internetzugangs beim Kunden, nachjustiert. Merkt z.B. Netflix, dass die Datenrate im Keller ist (z.B. unter 6 MBit), wird die Qualität stark gedrosselt, bis wieder genug zur Verfügung steht. Aus diesem Grund haben wir den Verbrauch der wichtigsten Anbieter je in HD und Ultra HD mit einem starken Anschluss (> 100 MBit) ermittelt.

Fernsehen über die Telekom Speedbox (LTE)

Streamen über die Telekom LTE-Speedbox | Bild: IPTV-Anbieter.info


6.1 Datenverbrauch in HD

"HD" ist leider nicht gleich "HD", so dass man keine allgemeingültige Zahl nennen kann. Einige Anbieter/Sender streamen beispielsweise in Full HD 1080p (1920x1080), manche dagegen nur mit der Mindestauflösung 1280x720. Auch der erweiterte Farbraum HDR benötigt mehr Speicherplatz. Bei Netflix ermittelten wir einen durchschnittlichen Datenverbrauch in HD pro Stunde von 3 Gigabyte (GB) mit HDR und rund 2,15 GB ohne HDR. Bei Amazon waren es 2,4 GB / je Stunde (h). Live TV via Magenta TV schlug mit 1,75 GB pro Stunde zu Buche. Joyn-Nutzer müssen mit ca. 2,2 GB / h rechnen.

TV & Streaming über stationäres LTE von O2

TV & Streaming über stationäres LTE von O2 | Bild: IPTV-Anbieter.info


6.2 Datenverbrauch in Ultra-HD (4K)

Bei der vierfachen Qualität gegenüber HD, steigt natürlich auch der Datenverbrauch immens. Glücklicher Weise nicht um den gleichen Faktor, da hier moderne Kompressionsverfahren, wie HEVC (H265), zum Einsatz kommen. Netflix quittierte 1 Stunde in 4K mit rund 7,5 GB Verbrauch. Amazon generierte 7 GB Traffic. Ein Test mit Streaming-TV war noch nicht möglich, da keiner der Anbieter (Joyn, Waipu, Zattoo) zum Testzeitpunkt (Anfang 2020) UHD-Sender anbot.

Datenverbrauch pro Stunde (ca.) HD Ultra HD
Netflix 1,78 (3,4 HDR) 7,02 GB
Amazon 1,75 GB 6,7 GB
Magenta TV (App/Stick) (Life TV) 3,4 GB -
Waipu.TV (Life-TV) 3,55 GB -
Joyn (Life-TV) 2,2 GB -
Zattoo (Live-TV) 3,7 GB -

Zur Ermittlung der Verbrauchsdaten wurden je mehrere Messungen durchgeführt und der Durchschnitt gebildet. Es handelt sich um Richtwerte, die in der Praxis leicht abweichen können. Zum Beispiel auch je nach Filminhalt. Bei Netflix bestimmten wir noch den Datenverbrauch von HD-Inhalten mit HDR, der sich im Vergleich zu HD ohne glatt verdoppelte ...

7. Test mit Heimtarifen von O2, Vodafone und Dt. Telekom

Nachdem wir die nötigen Datenmengen ermittelt hatten, wollten wir natürlich wissen, wie gut die verfügbaren Funk-Heimtarife mit TV- und Videostreaming funktionieren. Dazu hat der Autor seinem Kabel-Internetanschluss (200 MBit/s) in "Urlaub" geschickt und stattdessen für 1 Woche abwechselnd über den Vodafone Gigacube (www.vodafone.de/gigacube), O2 Homespot (www.o2online.de/homespot) und zur Vollständigkeit Telekom´s Speedbox (www.telekom.de/speedbox) ferngesehen. Sowohl Netflix, Amazon, Waipu, Joyn und Magenta TV. Letzteres über den im Februar 2020 eingeführten Stick.

Den Anfang machten Netflix und Amazon Prime Video. Das Ergebnis lässt sich recht schnell zusammenfassen und hat ehrlich gesagt sehr überrascht. Zwischenzeitlich habe ich nochmal die Leitung geprüft, ob auch alles korrekt angebunden ist. Denn schon nach wenigen Minuten war der Gedanke komplett verschwunden, dass alles über den LTE-Zugang läuft. Es gab in mehreren Stunden nie irgendwelche Aussetzer oder Qualitätsmängel beim Bild. Egal bei welchem 4G-Zugang. Einzig bei Waipu und Joyn gab es ganz selten mal einen klitzekleinen Ruckler.

Router für Heim-LTE von Vodafone, O2 und Dt. Telekom (links nach rechts)

Router für Heim-LTE von Vodafone, O2 und Dt. Telekom (links nach rechts)


7.1 Testszenario

Getestet wurden alle LTE-Router jeweils ohne Zusatzantenne mit Positionierung am Fenster. Die Empfangsbedingungen waren durchweg eher mittelprächtig, auch wenn die Datenrate stimmte.

Also keineswegs mustergültige Bedingungen mit besten Empfangswerten. Vodafone z.B. quittierte im genutzten Gigacube-5G Router (unterstützt auch LTE) mit Gigacube-Tarif -91 dBm bei 90-120 Mbit/s. Die Speedbox der Telekom (MagentaMobil Speedbox Tarif) zeigte -97 dBm bei 50-70 Mbit/s. Am O2-Router (Homebox II LTE von 2019 mit Unlimited Tarif) maßen wir im Schnitt -85 bis -99 dBm (RSRP) und konnten gut 40-70 MBit erzielen.

Speedtest mit Vodafone Gigacube


Vodafone:

Empfangswerte im Vodafone-Router

O2 Telefonica:

Empfangswerte im O2-Router
Telekom:

Empfangswerte im Telekom-Router

Ferngesehen wurde zudem meist abends zur Primetime zwischen 20 und 23 Uhr. Das ist wichtig, da viele Funkmasten gerade in den Abendstunden zur Überlastung neigen. Besonders im ländlichen Raum mit vielen Teilnehmern und wenig Masten, ist dies eine stetige Gefahr für stabile Verbindungen per Funkinternet.

7.2 Praxistest unter schlechten Bedingungen

Exemplarisch testeten wir noch den Gigacube von Vodafone (da sehr beliebt) unter extremen, grenzwertigen Bedingungen in einer Ferienwohnung auf dem Land ohne regulärem TV-Anschluss.

abgelegene Fewo für LTE-TV Test

abgelegene Fewo für LTE-TV Test


Trotz guter Empfangsparameter, ergaben Speedtests im Schnitt nur zwischen 2 und 8 MBit/s. Besonders in den Abendstunden ging die Leistung spürbar zurück. Also gerade so am Limit, welches von Joyn und anderen Anbietern angegeben wird. Der Fernsehabend wurde dementsprechend auch hin und wieder kurz gestört mit Hängern für einige Sekunden. Aber: Überwiegend war Fernsehen in guter Qualität möglich - immerhin.

Streamen per stationärem LTE

8. Nachteile bei TV via LTE/5G

Einen entscheidenden Nachteil der Funk-Zugänge haben wir im vorangegangenen Abschnitt schon kurz erwähnt. So kann es gerade in ländlichen Gefilden dazu kommen, dass in den Abendstunden zu viele Nutzer sich die begrenzte Kapazität des lokalen Funkmastes teilen. Besonders wenn LTE im näheren Umkreis die einzige Möglichkeit für schnelles Internet darstellt. Dann konkurrieren dutzende Teilnehmer mit ihren 4G-Routern um die knappe Kapazität der Mobilfunkzelle. Sinkt demzufolge die Datenrate deutlich unter konstant 5 MBit/s, sind Komplettausfälle oder schlechte Bildqualität und Artefakte zu erwarten.

Zudem gibt es noch andere Faktoren, welche die nutzbare Datenrate bei LTE-Kunden negativ beeinflussen (können). Wetter, Distanz zum Funkmast, Hindernisse in der gedachten Sichtachse zum Sender, Hausdämmung sowie Routerpositionierung und sogar die genannte Tageszeit, sind bei Funkinternet wichtige Einflussgrößen.

4G Funkmast auf dem Land

9. Empfang optimieren bei schlechter Datenrate für besseres/stabileres Bild

Allgemein setzt ein Internetzugang per LTE/5G gute Empfangsbedingungen voraus. Störend wirken prinzipiell alle Hindernisse zwischen Sender und Empfänger. Also z.B. auch einsetzende Belaubung von Bäumen im Frühjahr, wenn sich ein Wald in gedachter Sichtachse befindet. Auch bauliche Faktoren im Haus können dämmend wirken. Daher sollte der LTE-Router möglichst immer in Fensternähe und erhöht platziert werden. Findet man im Haus keinen Ort mit akzeptablen Werten, kann die Installation einer Außenantenne helfen.

LTE-Router von Vodafone am Fenster für besseren Empfang | Bild: IPTV-Anbieter.info

LTE-Router von Vodafone am Fenster für besseren Empfang | Bild: IPTV-Anbieter.info


10. Unser Fazit zum Test

Sofern für gute Empfangsbedingungen am 4G-Router gesorgt ist, funktioniert Fernsehen über den LTE-Zugang schon erstaunlich gut. Die mittlerweile angebotenen Heim-Tarife bieten deutlich mehr Datenvolumen als noch vor 2-3 Jahren und bieten damit die Grundlage auch für die Streaming-Nutzung.

Genug Budget und Verfügbarkeit vor Ort vorausgesetzt, können sogar Angebote ohne Datenlimit gewählt werden, die grenzenloses fernsehen ermöglichen. Im Test boten alle Anbieter für LTE-Heimtarife durchweg ein einwandfreies TV-Erlebnis. Einzig in Regionen mit sehr schlechtem Funkempfang sollte vorher geprüft werden, ob wenigstens 6-10 MBit erzielbar sind – etwa mit einem Smartphone samt Speedtest beim Anbieter der Wahl für die stationäre Lösung. Unter dem macht TV per LTE/5G keinen oder nur wenig Sinn.



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